Bayreuth für die TBB keine Reise wert

Warren Ward war mit zwölf Punkten zweitbester Werfer bei der TBB Trier. Foto: Lisa LöweEine Reise nach Bayreuth soll sich vor allem aus kulturellen Gründen lohnen. Aus sportlichen weniger – zumindest nicht für die TBB und deren Anhänger. Seit Jahren konnte Trier nicht mehr in der Wagnerstadt gewinnen. So auch am Sonntagabend. Mit 61:80 unterlag die Mannschaft von Henrik Rödl gegen Medi Bayreuth und sicherte dem Gegner damit den Klassenerhalt. „Sie sind verdient weiter in der Bundesliga. Seit Mike da ist, hat man sich das selber erkämpft“, lobte Rödl den Sieger und dessen Trainer. „Das ist ein Kader, auf dem man aufbauen kann.“

BAYREUTH. Einiges eint die beiden Städte. Vor allem im sportlichen Bereich. Und eines ist auch Jahr für Jahr gleich: Die Schützlinge von Trainer Henrik Rödl reisen nach Bayreuth und ohne einen Blick auf die Sehenswürdigkeiten in Oberfranken wieder zurück – und ohne Punkte.

Das sollte sich auch jetzt nicht ändern. Ohne die beiden verletzt passenden Trevon Hughes (Knie) und Laurynas Samenas (Muskelfaserriss) und mit der Belastung der Freitagspartie in den Knochen hatten die Grün-Weißen bei Medi Bayreuth keinerlei Siegchance. Beim 80:61 dominierten die Oberfranken die Partie nach der schnellen 6:4-Führung der Trierer nahezu nach Belieben. Und ausgerechnet Mike Koch, 93er-Europameisterschaftskollege von Rödl, lieferte das beste Alibi für die Niederlage. „Die Liga sollte sich hinterfragen“, so Koch nach dem feststehenden Klassenerhalt, „ob solche Ansetzungen sein müssen.“

Schließlich hätte es in der Partie durchaus noch um Einiges gehen können. So ging es nur für die Wagnerstädter um den sicherzustellenden Klassenerhalt, während Trier um den Ex-Bayreuther Stefan Schmidt nichts mehr zu befürchten hatte. „Wir konnten die Nervosität schnell ablegen“ sagte Koch.

Mit einem 9:0-Run schraubten die Hausherren in der türkisen „Oberfrankenhölle“ mit seinen bekannt lautstarken Anhängern das Ergebnis auf 13:6 und hatten fortan immer wieder das Momentum auf ihrer Seite.

Unnötige Ballverluste der Trierer, erdrückende Dominanz der Gastgeber unter den Körben und eine Teamleistung, die diesen Namen vollauf verdiente, waren zu viel für physisch angeschlagene Trierer. Minütlich wuchs der Rückstand, die Chance, das Spiel zu drehen, bestand dennoch lange.

Schon vor der Pause führten die Bayreuther zeitweise mit 15 Zählern (37:22/16.) und bauten diesen Vorsprung nach Kevin Hamiltons Dreier auf 58:38 aus (26.). Kurios dabei: Bis auf zwei Punkte von Qvale punkteten bis dahin fünf Bayreuther in Double-Figures und erzielten 56 Zähler – soviel zum Thema „Teamleistung“.

Bis zur 33. Minute konnte Henrik Rödl noch immer die Hoffnung auf eine Wende haben. Dann traf der erneut überragende Kyle Weems zum 67:51 und machte den Deckel drauf. Die körperlich arg geschwächten TBBler mussten über fünf Minuten warten, ehe Anderson den ersten Feldkorb des letzten Viertels markierte – zu spät für eine Wende.

Der 31-jährige Kanadier war derjenige, der noch am meisten dagegenhielt. Vor allem der im Hinspiel überragende Andreas Seifert fand gegen Philipp Heyden (15 Zähler) kein Mittel. Mönninghoff konnte früh foulgeschwächt kaum Akzente setzen. Ebenso wie Chikoko, der nach 23 Minuten sein viertes Foul kassierte. „Bayreuth war heute sehr wach und aktiv“, so Rödl. „Vor allem an den Brettern haben sie dominiert.“

Medi Bayreuth: Weems (17), Hamilton (10), Seeley (14), Burrell (10), Heyden (15), Qvale (6), Wyrick (5), Schmitz (3), Zeis (0), Spöler (0), Chambers (0)

TBB Trier: Anderson (14), Ward (12), Mönninghoff (5), Seiferth (7), Bucknor (7), Petric (4), Chikoko (6), Schmidt (4), Wenzl (2)

Viertelstände: 25:14; 18:14; 22:23; 15:10

Zuschauer: 3045

Andreas Bär

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