Sieg trotz „drei Spielern mit einem Bein“

Eintracht Trier ist Spitzenreiter – zumindest in der Auswärtstabelle der Regionalliga Südwest. Nach dem Sieg bei Hessen Kassel vor einer Woche gewann der SVE auch heute bei Bayern Alzenau. Dank eines 3:1-Erfolges bei den Unterfranken durch Tore von Steven Lewerenz, Chhunly Pagenburg und Markus Fuchs kletterte die Mannschaft von Roland Seitz auf Platz 8. „Ein großes Lob an die Jungs. Sie haben heute einen tollen Job gemacht“, sagte der Cheftrainer und zeigte sich sichtlich erleichtert.

ALZENAU. Roland Seitz musste sein Team für das Spiel gegen die Unterfranken erneut umbauen: So setzte er wieder auf eine Doppelsechs mit Maximilian Watzka und Baldo Di Gregorio. Für den gesperrten Alon Abelski spielte Fahrudin Kuduzovic in der zentralen Position im Mittelfeld. Fabian Zittlau begann auf der linken Mittelfeldseite, Michael Dingels verteidigte rechts und Fouad Brighache kam auf der linken Seite zum Einsatz. „Wir haben viele Verletzte und heute drei Spieler mit nur einem Bein“, sagte Seitz über die angeschlagenen Di Gregorio, Brighache und Pagenburg.

Nichtsdestoweniger lief es gut für den SVE. Die Führung in der ersten Hälfte resultierte aus der 42. Minute: Steven Lewerenz zog von der Strafraumkante ab, und der Ball schlug im langen Eck von Alzenau-Keeper Patrick Emmel ein. Bereits eine Minute zuvor hatte Fabian Zittlau die Führung für die Gäste auf dem Fuß (41.). Nach einem Freistoß von Steven Kröner ließ der kräftig gebaute Keeper des FCB den Ball fallen, Zittlau setzte nach, doch Emmel parierte.

Die Bayern standen in der ersten Hälfte tief und machten mit den beiden Viererketten die Räume für den spielerisch stärkeren SVE eng. Durch den Beton, den die Abwehrketten des FCB anrührten, gab es kaum ein Durchkommen.

In der Offensive verfuhr der Gastgeber nach dem Motto: Hoch und weit gibt Sicherheit. Die langen Bälle auf die einzige Spitze Petrit Topic brachten allerdings kaum Gefahr für das von Stephan Loboué gehütete Tor. Aus dieser Taktik entwickelte sich eine – vornehm ausgedrückt – verhaltene erste Hälfte, in der Trier die besseren Chancen für sich verbuchte und deshalb folgerichtig mit der Führung in die Kabine ging. „Wir hatten es heute nicht verdient, das Spiel zu gewinnen“, resümierte Alzenau-Trainer Marco Roth in der Pressekonferenz.

Nach dem Wiederanpfiff durch Schiedsrichter Philipp Schmitt aus Rockenhausen sah der FCB-Cheftrainer die erste gute Szene für sein Team. Der Freistoß aus rund 20 Metern ging allerdings weit über das Tor (47.). Anschließend erarbeiteten sich die Blau-Schwarz-Weißen wieder ein Übergewicht. Ein Schuss aus rund 18 Metern des angeschlagenen Torjägers Chhunly Pagenburg brachte Trier mit 2:0 in Front – das bereits elfte Tor des Deutsch-Kambodschaners in dieser Saison (60.). Doch die Freude währte nur kurz. In der 68. Minute konnten die Bayern den Vorsprung per umstrittenen Handelfmeter verkürzen. Stürmer Topic sorgte für den Anschlusstreffer. „Nach dem Strafstoß ging es uns auf der Bank schlecht“, sagte Seitz über die folgende Druckphase der Bayern.

Roth hatte reagiert, beorderte Defensivmann Jochen Seitz in die Spitze, Topic rückte ins Mittelfeld. Diese Umstellung brachte die Trierer Verteidigung durcheinander. In der Folge hatte Alzenau gute Möglichkeiten zum Ausgleich. Die größte verbuchte David Lange. Dessen Schuss lenkte Loboué gerade noch über die Latte – es war der Höhepunkt des bayrischen Sturmlaufs (77.). „Wir hatten gute Chancen auf den Ausgleich, waren aber zu schlampig in unserem Spiel“, analysierte Roth.

In den letzten Minuten musste er zusehen, wie sich die Kicker mit der Porta auf der Brust aus der Umklammerung befreiten. Der eingewechselte Markus Fuchs vergoldete mit einem gefühlvollen Ball in den Winkel den Auftritt des SVE in der Fremde, stellte in der 84. Minute mit seinem zweiten Saisontor den 3:1-Endstand her. „Großes Lob an die Jungs. Sie haben den Laden dichtgehalten“, sagte Seitz und freute sich über den zweiten Dreier in Folge.

Eintracht Trier: Loboué – Brighache (90. + 2 Heinz), Konrad, Kröner, Dingels – Watzka, Kuduzovic, Lewerenz, Zittlau, Di Gregorio (76. Spang) – Pagenburg (74. Fuchs)

FC Bayern Alzenau: Emmel – – Di Maria, Seitz, Mueller, Maslanka -Berresheim, Kolb, Ucar (46. Bystrek), Lahyani (60. Thiel), Lange ( 78. Amiri) – Topic

Tore: 0:1 Lewerenz (42.), 0:2 Pagenburg (60.), 1:2 Topic (68.), 1:3 Fuchs (84.)

Schiedsrichter: Philipp Schmitt

Zuschauer: 450

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