CDU: Ende der Debatte!

TRIER. Wird nach dem HGT auch die Hindenburgstraße umbenannt. Eine Mehrheit des Stadtrats wollte das, doch erklärt die Ratsfraktion der Christdemokraten die Debatte nun für beendet.

Im Februar hatte sich der Stadtrat nach einigermaßen verworrener Debatte im Grundsatz für eine Umbenennung der Straße ausgesprochen, doch blieb offen, ob es tatsächlich dazu kommen wird (wir berichteten). Für die Union ist diese Frage nun beantwortet: „Nachdem sich sowohl der Ortsbeirat Trier-Mitte-Gartenfeld als auch die Grundstückseigentümer, Mieter und Gewerbetreibenden der Hindenburgstraße mehrheitlich gegen eine Umbenennung ausgesprochen haben, sieht sich die CDU-Fraktion in ihrer Annahme bestätigt und den Prozess zur Umbenennung als abgeschlossen“, teilte CDU-Fraktionschef Dr. Ulrich Dempfle am Mittwoch mit. Auch die persönlichen Rückmeldungen von Bürgern sowie Leserbriefe in den Medien zeigten, dass die Trierer „sich mehrheitlich gegen die Umbenennung aussprechen“, behauptet der Jurist.

Gemäß eines Beschlusses des Steuerungsausschusses vom Februar 2009 seien Straßenumbenennungen nur dann durchzuführen, wenn diese aus Gründen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung erforderlich seien, so Dempfle weiter. Die CDU-Stadtratsfraktion sehe diese Gründe im Fall der Hindenburgstraße nicht als gegeben an. Dennoch sei man sich der Problematik des Namens bewusst: „Die Verfehlungen Hindenburgs und sein Beitrag zu einer der schlimmsten Zeiten deutscher Historie dürfen nicht in Vergessenheit geraten, sondern müssen vielmehr als Mahnmal der deutschen Vergangenheitsbewältigung stets zu Wachsamkeit und zur Verteidigung der Grundwerte unserer freiheitlich-demokratischen Republik aufrufen“, so Dorothee Bohr, kulturpolitische Sprecherin der Fraktion. „Es gibt Namen von Menschen, die wach bleiben im Gedächtnis der Völker, weil sie Unermessliches getan haben. Unermesslich Gutes oder unermesslich Böses mit dem sich die Gegenwart auseinander setzen muss, denn das Bewusstsein der Gesellschaft ändere sich“, erklärte Dorothee Bohr weiter. Ihre Fraktion schlägt nun die Anbringung eines Zusatzschildes am Straßennamen vor, welches kurz auf die Rolle Hindenburgs bei der Auflösung der Weimarer Republik hinweisen soll. Im Übrigen, so Dempfle, gebe es weitaus wichtigere Angelegenheiten für die Zukunft der Stadt.

2009 war das damalige Hindenburg-Gymnasium in Humboldt-Gymnasium umbenannt worden. Die Umbenennung ging auf einen Vorstoß der CDU-Ratsfraktion zurück, die vergleichbare Initiativen der SPD in den Jahrzehnten wiederholt zurückgewiesen hatte.

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