2:0 für Ulm

Die TBB hat am Sonntagabend das zweite von drei Aufeinandertreffen gegen ratiopharm Ulm innerhalb sechs Wochen mit 82:86 verloren. Trotz der Niederlage in der Bundesliga belegt das Team von Henrik Rödl weiterhin einen Playoff-Platz. Am Mittwoch treffen sich beide Teams in Ulm, dann geht es allerdings nicht um Punkte, sondern um die Teilnahme am Pokalturnier in Berlin. Sprungball ist um 19.30 Uhr. Es ist die letzte Möglichkeit in dieser Saison, noch einen Sieg gegen die Schwaben einzufahren.

TRIER. Den Auftakt zur „Ulm-Woche“ inklusive Liveübertragung des Bundesliga-Rückspiels hatte sich TBB-Coach Henrik Rödl anders vorgestellt. Er hätte sicherlich gerne das Kräftemessen gegen den Vizemeister aus der vergangenen Saison gewonnen. Doch trotz der Niederlage konnte sich die TBB vor heimischen Publikum für die laut Rödl „schlechte Vorstellung“ aus dem Hinspiel revanchieren.

Dass die Gästefans „Auswärtssieg, Auswärtssieg!“ skandieren konnten, lag maßgeblich am dritten Viertel. Da waren die Gastgeber wenig konkurrenzfähig und ließen den Tabellenzweiten von dannen ziehen. Die Ulmer passten und warfen sich in eine Art Rausch und erzielten stattliche 28 Punkte. Das waren doppelt so viele wie die der TBB.

Vor dem Schlussviertel lag das Team um Starcenter John Bryant mit 20 Punkten vorne. Da drohten langweilige zehn Schlussminuten – doch Rödls Mannschaft bewies Charakter, kämpfte sich mit viel Verve wieder heran und hatte plötzlich durchaus noch die Chance auf den Sieg. Doch schlechte Entscheidungen und schlampige Pässe verhinderten einen Umschwung kurz vor Ende der Partie. Trotzdem feierten die 4054 Zuschauer ihre unglücklichen Helden voller Inbrunst. Schließlich hatten die Trierer Korbjäger am Sonntagabend eine großartige Show geboten, die ihren Trainer auch für das nächste Aufeinandertreffen positiv stimmte. „Wir haben heute gesehen, was wir alles gut gemacht haben“, sagte Rödl in der Pressekonferenz im Hinblick auf Mittwoch, wenn in Ulm um das Weiterkommen im Pokal gestritten wird.

Minutenlang mussten die Fans gegen Ende des letzten Viertels auf einen Korberfolg warten. Leidenschaftlich hatte sich die TBB zuvor wieder in das Match gekämpft. Auch dank der guten Unterstützung der Fans schmolz der Vorsprung der Ulmer auf sieben Punkte zusammen. Dann wollte der Ball jedoch nicht mehr in den Korb fallen. Zuvor hatten die Hausherren, angetrieben durch Jarrett Howell, eine Aufholjagd gestartet. Jermaine Bucknor, der mit 14 Punkten bester Trierer Werfer war, Vitalis Chikoko und Nate Linhart brachten ihr Team wieder auf Schlagdistanz heran, doch in der entscheidenden Phase wollte dem jungen Team nichts mehr gelingen. Zwei Ballverluste besiegelten die 82:86-Niederlage. Den Schlusspunkt setzte Barry Stewart mit seinem ersten gelungenen Dreier.

Würfe von außen waren für die Gäste zu Beginn der Partie ein adäquates Mittel, sich den guten Trierer Verteidigern zu entziehen. Weil das TBB-Spiel anfangs mit vielen einfachen Fehlern behaftet war, konnte Ulm gleich mal mit 10:0 davonziehen. Dann setzte Andi Seiferth die ersten beide Punkte für die Hausherren. Bedient wurde er von Spielantreiber Jarrett Howell. Der Bann war gebrochen, nun setzte die TBB zur Aufholjagd an und glich innerhalb kürzester Zeit aus. Eine überragende Wurfquote von 63 Prozent aus dem Feld bescherte den Ulmern eine Führung von sechs Punkten zum Ende des Viertels. Die Mannschaft von Thorsten Leibenath brachte es auf 27 Punkte, die TBB erzielte 21.

Gleich drei Mal hintereinander konnte Steven Michael Esterkamp seine missglückten Korbleger per Offensivrebound wiedergutmachen, bevor er regelwidrig gestoppt wurde und zur Freiwurflinie schreiten durfte. Mit seinen beiden Treffern beendete der Ulmer die Aufholjagd der TBB im zweiten Viertel. Zu Beginn des Viertels waren die Gäste erstmals weggezogen, lagen mit zehn Punkten in Front und verteidigten die Führung eisern. Nach fünf Minuten konnten sich die Trierer Korbjäger wieder herankämpfen. Aber sie kamen nie näher als vier Punkte, dann unterbanden die Ulmer deren Bemühungen. Bei Ertönen der Sirene hatten beide Teams gleich viele Punkte gesammelt, nämlich 15. Das bedeutete eine Halbzeitführung von sechs Punkten für die Gäste beim Stand von 36:42. Während Ulm beinahe jeden zweiten Versuch aus dem Feld traf, kamen die Gastgeber lediglich auf eine Quote von 39 Prozent, ein Grund für den Rückstand zur Pause.

Und die herausragende Quote sollten die Gäste bis zum Schluss beibehalten. „Die Dreierquote spricht für sich“, sagte Rödl, der sich darüber ärgerte, dass jeder zweite Fernwurf der Ulmer saß. Allein 30 Punkte erzielten die Gäste von jenseits der Dreierlinie. Das hätte die TBB unterbinden müssen. Stellt das Team diese Schwäche ab, können sich mit dem gezeigten Einsatz Ulm am Mittwochabend schlagen.

TBB: Linhart (13), Howell (10), Seiferth (12), Harper (12), Stewart (5), Saibou (5), Doreth (2), Mönninghoff (0), Bucknor (14), Chikoko (9),

Ulm: Allan (13), Esterkamp (10), Jeter (17), Nankivil (16), Bryant (12), Schwthelm (11), Günther (4), Betz (3), Theis (0), Cusworth (0),

Viertel: 21:27; 15:15; 14:28; 32:16

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