TV-Mutter baut ab

DÜSSELDORF. Nur wenige Wochen nach der Übernahme der Saarbrücker Zeitungsgruppe durch die Rheinische Post Mediengruppe planen die Düsseldorfer offenbar einen Sparkurs. Unklar ist, ob über kurz oder lang hiervon auch der Trierische Volksfreund betroffen sein wird.

Vor wenigen Tagen erst sprach die Bundesagentur für Arbeit von der größten Entlassungswelle in der Zeitungsbranche seit 1949. Bei der insolventen Frankfurter Rundschau sind rund 500 Arbeitsplätze akut bedroht, die Financial Times Deutschland erscheint an diesem Freitag zum letzten Mal. Die ebenfalls insolvente Nachrichtenagentur dapd entließ vergangene Woche knapp 100 ihrer bislang rund 300 Redakteure. Auch die Rheinische Post Mediengruppe muss nun sparen, wie das Branchenmagazin Journalist am Montag berichtete.

Im September hatten die Düsseldorfer bekanntgegeben, dass sie von der Gesell­schaft für staats­bür­ger­li­che Bil­dung Saar mbH (GSB) die Mehr­heit der Anteile an der Saar­brü­cker Zei­tungs­gruppe übernehmen werden. Neben der Saar­brü­cker Zei­tung zählt zur Neuerwerbung auch der  Trie­ri­sche Volks­freund. Durch den Zusam­men­schluss ent­stehe „eines der größ­ten regio­na­len Medi­en­häu­ser in Deutsch­land“, frohlockte man am Rhein, von einem Umsatz von rund 800 Millionen Euro ist die Rede . „Mit star­ken regio­na­len Mar­ken wird die Gruppe ihr Print- und Digi­tal­ge­schäft kon­ti­nu­ier­lich aus­bauen“, versprach man im Hause Rheinische Post, und auch an der Mosel schien man mit der neuen Mutter gut leben zu können.

Das wird man vielleicht auch künftig, aber dass die neue Eigentümerin nun spürbare Einschnitte plant, dürfte für Verunsicherung sorgen. Wie der Journalist berichtet, sollen in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt bis zu 20 Redakteursstellen wegfallen. Und angeblich soll dies nur der Anfang sein. Eine Sprecherin des Unternehmens wird mit den Worten zitiert: „Die Rheinische Post Mediengruppe flexibilisiert entsprechend der Anforderungen des Marktes die Personaldecke.“ Nicht eben eine beruhigende Ansage angesichts der fortdauernden Hiobsbotschaften der Branche.

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