Tschick (Wolfgang Herrndorf)

Wolfgang Herrndorf hat mit seinem Roman „Tschick“ einen wunderbaren Roadmovie vorgelegt, der zu gleichen Maßen für Jugendliche als auch für Erwachsene ein großer Lesespaß ist. Zwei Jugendliche, jeder für sich ein Außenseiter, machen sich in einem geklauten Lada auf in die Walachei Brandenburgs, um ihrem tristen Alltag zu entfliehen. Eine Reise in die Welt des Erwachsenwerdens beginnt. Leser des “Buchtipps der Woche” können das Werk gewinnen. Die Mayersche Interbook und 16vor verlosen jede Woche zwei Exemplare des vorgestellten Buches. Dazu muss die Frage am Ende des Artikels richtig beantwortet werden.

Maik Klingenberg, 14 Jahre, geht in die achte Klasse eines Gymnasiums. Sein Vater verdient das große Geld als Immobilienmakler, seine Mutter gibt dieses gerne wieder aus. Sie wohnen in einer prachtvollen Villa mit Pool, wo Maik plant, seine Sommerferien allein zu verbringen. Seine Eltern sind wie immer unterwegs, Freunde hat er auch keine. Zu allem Überfluss ist er auch noch in das tollste Mädchen der Schule verliebt, Tatjana, die ihn natürlich auch meidet, weil er wahrscheinlich nicht cool genug ist. Maik findet sich und sein Leben öde und trist.

Da tritt zu Beginn der Ferien Andrej Tschichatschow, genannt Tschick, in sein Leben. Tschick ist sein neuer Mitschüler, den Maik von Beginn an nicht leiden kann. Beide Jungen sind auf ihre Art Außenseiter an der Schule. Also wieso alleine sein, wenn Tschick mit einem geklauten Lada vor der Tür steht und zu einer Spritztour einlädt? Und los geht’s.

Tschick ist mit seinem Bruder aus Russland gekommen und stammt aus armen Verhältnissen. Für ihn spielt Geld keine Rolle, weil er keins hat. Maik hingegen bekommt immer Geschenke von seinen Eltern, um das vermeintlich schlechte Gewissen zu beruhigen. Völlig unterschiedlich aufgewachsen und unterschiedlich reich an Erfahrungen, beginnt eine außergewöhnliche Freundschaft. Mit viel Humor aber auch Tiefgang erzählt Herrndorf die Geschichte dieser Jugendlichen auf dem Weg zu sich selbst. Auffallend beim Lesen ist die jugendliche Sprache, die der Autor gewählt hat. Sie wirkt allerdings kein bisschen oberflächlich oder aufgesetzt, vielmehr bringt sie einem die Sorgen und Gefühle der Protagonisten näher und lässt die lebendig werden. Man fragt sich, wie man eigentlich selbst in dem Alter war. Was waren die eigenen Träume und Vorstellungen?

Dass Wolfgang Herrndorf jetzt schon zu den wichtigsten deutschen Schriftstellern der Gegenwart zählt, zeigt die Tatsache, dass „Tschick“ in vielen Schulen als Lektüre zu moderner Literatur gelesen wird. Ijoma Mangold schrieb in der Süddeutschen Zeitung: „Es geht also doch: Man kann auf Deutsch intelligente und zugleich extrem lustige Geschichten schreiben.“ Besser kann man es in diesem Fall wohl nicht formulieren.

Andrea Lankes

Herrndorf, Wolfgang: Tschick. Reinbek, Rowohlt. 2012. € 8,99

GEWINNFRAGE: Wie heißt die Marke des Autos, in dem die beiden Protagonisten auf Spritztour gehen?

Die Antwort senden Sie bitte bis Montag (23. April) an gewinnspiel[at]16vor.de. Die Gewinner werden in der nächsten Woche schriftlich benachrichtigt.

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