Trier will Flagge zeigen

TRIER. Am 8. Juli werden Deutschlands „Bürgermeister für den Frieden“ gemeinsam ein Zeichen gegen Atomwaffen setzen. Auch Trier will dann Flagge zeigen. Die Stadt trat 2010 dem weltweiten Bündnis bei.

FlaggeAm 8. Juli 1996 stellte der Internationale Gerichtshof in einem Rechtsgutachten im Auftrag der Generalversammlung der Vereinten Nationen fest, dass die Androhung und der Einsatz von Atomwaffen grundsätzlich völkerrechtswidrig sei. Für das Bündnis, dem weltweit mittlerweile 5617 Städte beigetreten sind und das allein in Deutschland mehr als 400 Mitglieder zählt, bietet das Datum Anlass, vor den Rathäusern eine eigens gestaltete Fahne zu hissen. Vertreter der Trierer Arbeitsgemeinschaft Frieden (AGF), zu deren Gründungsmitgliedern der heutige Oberbürgermeister zählt, überreichten Klaus Jensen am Dienstag die Fahne.

Jensen betonte bei dieser Gelegenheit seine Forderung nach einem weltweiten und vollständigen Verzicht auf alle Nuklearwaffen. Zwar habe es in den vergangenen Jahrzehnten durchaus Fortschritte bei der atomaren Abrüstung gegeben, so der OB, doch mache es letzten Endes keinen Unterschied, ob sich die Welt 80, 40 oder 20 Mal vernichten lasse. Deshalb gebe es keine Alternative zu einem totalen Verzicht. Der Sozialdemokrat verwies zudem auf die horrenden Kosten für die Wartung, Modernisierung und den Bau neuer Nuklearwaffen. Schätzungen zufolge verfügen neun Staaten derzeit über rund 19.000 Sprengköpfe, jährlich koste das die Besitzer insgesamt rund 100 Milliarden Euro, so Jensen. Der OB kritisierte auch, dass im nahen Büchel nach wie vor 20 Atombomben lagern. Der Luftwaffenstützpunkt der Bundesluftwaffe gilt als der letzte Stationierungsort hierzulande. Im März 2010 forderte der Bundestag, dass die Amerikaner die Waffen abziehen. Im Mai 2012 entschied die Nato, dass die Bomben modernisiert und ihre Einsatzdauer sogar verlängert werden soll.

Für Hermann Anell ein Skandal. Der AGF-Vorstand dankte Jensen für die Unterstützung des Bündnisses „Mayors for Peace“ und sprach von einem „ganz wichtigen Symbol“. Zugleich kündigte Anell für den 11. und 12. August eine musikalische Sitzblockade und ein Happening in Büschel an. Mit der Kampagne, deren Auftakt am 2. August eine Fastenaktion vor dem Berliner Kanzleramt bilden soll, wolle man gegen den seit Jahren anhaltenden kompletten Stillstand bei der atomaren Abrüstung Stellung beziehen. Jensen kündigte unterdessen an, die Stadt werde die Flagge auch am 6. August hissen – dem Jahrestag des erstmaligen Einsatzes einer Atombombe.

Weitere Informationen zur Aktion „Abrüstungsinstrumente – Rhythm beats bombs“ in Berlin und Büchel finden Sie auf auf folgender Homepage

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