Terror (Dan Simmons)

Jahrhundertelang versuchte eine Vielzahl von Abenteurern, Forschern und Seefahrern, die legendäre Nordwestpassage zu finden und zu durchqueren. Hierbei handelt es sich um den kürzesten Seeweg zwischen Asien und Europa, der vom Atlantik durch das ewige Eis der Arktis in den Pazifik mündet. 1845 unternimmt der britische Polarforscher Sir John Franklin den Versuch, eben diese Passage zu finden und zu durchqueren. Mit einer 130 Mann starken Schiffsmannschaft aufgeteilt auf zwei der modernsten Forschungsschiffe dieser Zeit, „HMS Erebus“ und „HMSTerror“, sticht der Kommandant in See – die Expedition verschwindet spurlos. Dies ist ihre Geschichte. Leser des “Buchtipps der Woche” können das Werk gewinnen. Die Mayersche Interbook und 16vor verlosen jede Woche zwei Exemplare des vorgestellten Buches. Dazu muss die Frage am Ende des Artikels richtig beantwortet werden.

70°05′ Nördliche Breite / 98°23′ Westliche Länge / Oktober 1947. Die Temperatur beträgt minus fünfundvierzig Grad, Dämmerlicht lässt sich nur für eine Stunde am Tag erahnen, ansonsten herrscht tiefe Dunkelheit. Mit dieser unwirtlichen Situation wird der Leser ab der ersten Seite konfrontiert. Die beiden Expeditionsschiffe „Erebus“ und „Terror“ sind wenige hundert Meter voneinander entfernt vom Eis des polaren Winters eingeschlossen. Captain der „Terror“, James Crozier, und Sir John Franklin, der „Erebus“ vorstehend, sehen sich in der misslichen Lage, dass sie womöglich die beiden Schiffe auch im Laufe der nächsten Jahre bei anhaltender schlechter Witterung nicht aus dem Eis freibekommen, um ihren Weg fortzusetzen.

Das Eis setzt den beiden Schiffen schwer zu, die Essens- und Kohlevorräte neigen sich langsam aber sicher dem Ende und sinkende Moral sowie Krankheiten wie Skorbut breiten sich unter der 130 Mann starken Besatzung aus. Die Lage eskaliert, als der weiße Terror aus dem Eis beginnt: Ein riesiges weißes Wesen mit unbändigem Hunger auf Menschenfleisch macht unerbittlich Jagd auf die Mannschaften. Als die Expedition die beiden Schiffe aufgeben muss, um ihre letzte Hoffnung in einem Marsch übers Eis zu suchen – den Gefahren des Polareises, der Kälte und dem Wesen schutzlos ausgeliefert -, ist nur noch der eigene Überlebenswille wichtig und treibt die verbliebenen Besatzungsmitglieder zum Äußersten…

Auch heute noch gibt die Fahrt des Sir John Franklin auf der Suche nach der Nordwestpassage große Rätsel auf: das Schicksal der Expedition ist bis auf wenige Spuren ungeklärt.

Dan Simmons nimmt diese mysteriöse Forschungsreise zum Anlass einen grandiosen, fast tausend Seiten umfassenden, historischen Roman mit Horror-Elementen zu schreiben, der einen nicht mitfiebern, nein, regelrecht an Deck der Schiffe stehen und mitfrieren lässt. Bei den derzeitigen Temperaturen also genau das Richtige!

Felix Alberter

Simmons, Dan: Terror. München, Heyne. 2009. €10,95

GEWINNFRAGE: Wie heißt das Schwesterschiff der „Terror“?

Die Antwort senden Sie bitte bis Montag (27. August) an gewinnspiel[at]16vor.de. Die Gewinner werden in der nächsten Woche schriftlich benachrichtigt. Die Bücher müssen in der Mayerschen Interbook abgeholt werden.

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