Sondergipfel in Trier geplant
TRIER/LUXEMBURG. Die europäische Großregion will ihre Zusammenarbeit mit der Einrichtung eines gemeinsamen Sekretariates verstärken. Das kündigte Ministerpräsidentin Malu Dreyer am Montag in Trier an.
Dreyer hat noch bis Anfang 2015 die Gipfelpräsidentschaft inne. Wie die Sozialdemokratin erklärte, wird das Sekretariat seinen Sitz im „Haus der Großregion“ in Luxemburg-Stadt haben und Mitte nächsten Jahres arbeitsfähig sein. Um besagtes Haus war es in letzter Zeit auffallend ruhig geworden, Dreyer bestätigte, dass sie sich von der neuen Einrichtung auch eine gewisse Wiederbelebung dieser Institution erhoffe. „Das Sekretariat übernimmt die Organisation der Gipfel, ist aber auch Anlaufstelle für Fragen der Bürgerinnen und Bürger und wird die grenzüberschreitenden Aktivitäten kommunizieren“, sagte die Mainzer Regierungschefin.
Die Partner hatten sich auf Einladung der Ministerpräsidentin zu ihrem „Zwischengipfel“ in Trier getroffen, um sich über die bisherigen Ergebnisse der rheinland-pfälzischen Präsidentschaft und die weiteren Aktivitäten auszutauschen. Was Dreyer zu verkünden hatte, waren denn auch vor allem Zwischenergebnisse und angepeilte Projekte: „Ich möchte vor allem einen Beitrag dazu leisten, dass die Chancen und Möglichkeiten eines grenzüberschreitenden Arbeitsmarktes besser genutzt werden können. Dabei habe ich die Themen Fachkräftesicherung in den Pflegeberufen, grenzüberschreitende Berufsbildung und Zusammenarbeit in der Jugendarbeitsmarktpolitik in den Vordergrund gestellt“, erläuterte sie. Erstmals sei hierzu eine Arbeitsgruppe eingerichtet worden, die die unterschiedlichen Aktivitäten in der Großregion koordiniere. Bis Ende 2014 soll eine Rahmenvereinbarung erreicht werden, die gemeinsame Ziele formuliert und definiert, welche Formen von grenzüberschreitender Berufsausbildung in der Großregion angestrebt werden sollen.
Um im Bereich der Pflege gemeinsame Handlungsansätze zu finden, sei ein Forschungsprojekt auf den Weg gebracht worden, das erstmalig aus einer grenzüberschreitenden Perspektive die Pflegesituation detailliert betrachte. Dreyer: „Die Ergebnisse werden Grundlage für Strategien zur Fachkräftesicherung in den Pflegeberufen in der Großregion sein.“ Gemeinsam mit allen Partnern arbeite man zurzeit auch an einem grenzüberschreitenden Mobilitätsportal im Internet mit einer elektronischen Fahrplanauskunft. Dieses solle im Frühjahr 2014 veröffentlicht werden, kündigte Dreyer an.
Als weiteren Schwerpunkt führte die Ministerpräsidentin die Kooperation auf dem Energiesektor an. „Mit vielen guten Projekten wollen wir die Großregion mit ihren elf Millionen Einwohnern und Einwohnerinnen zu einer europäischen Modellregion für die Energiewende machen“, so Dreyer. Erst vor wenigen Tagen habe in Trier der erste „Energiekongress der Großregion“ stattgefunden. Dessen Ergebnisse und weitere Workshops würden im kommenden Frühjahr in einen Sondergipfel in Trier einfließen, der speziell dem Thema Energie gewidmet sein werde. „Unser Ziel ist es, grenzüberschreitende Handlungsansätze der Energiewende zu stärken und regionale Energiestrukturen aufeinander abzustimmen“, sagte Dreyer. (red/mst)
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