Reiseberichte von Verfall bedroht
TRIER. Aktuell wirbt die Stadtbibliothek für die Restaurierung wertvoller Reise- und Expeditionsberichte. Eine Auswahl davon stellt sie in der Broschüre „Wozu in die Ferne schweifen“ vor.
Die Sammlung deckt mehrere Jahrhunderte ab und umfasst zum Beispiel Impressionen von Reisen nach China, Persien und Russland. Reiseberichte haben eine lange Tradition. Sobald Menschen sich mit Hilfe der Schrift verständigen konnten, zeichneten sie ihre Eindrücke auf. Das Erleben der Fremde, das Erleben des Unterwegsseins, die Veränderungen der Identität, die Anpassung oder das bewusste Nicht-Anpassen, die Beweggründe für diesen Aufbruch – diese und viele weitere Motive finden sich in der Reiseliteratur und lassen Rückschlüsse auf die Berichterstatter und ihre Zeit zu.
Ein Beispiel ist der 29-jährige Lehrer Peter Kolb, der 1704 im Auftrag eines Adeligen für astronomische Studien nach Südafrika reiste. Er blieb acht Jahre dort und beschrieb Fauna und Flora in einem rund 800 Seiten dicken Buch. Ein weiterer Bericht befasst sich mit Wanderungen in der Alpenregion im Jahre 1816, die damals noch ein echtes Abenteuer waren. Die Publikation „Wozu in die Ferne schweifen“ entstand mit Unterstützung der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Bibliothek.
Bücherfreunde können sich schnell einen Überblick verschaffen, ob und in welchem Umfang eine Unterstützung möglich ist. Die kostenlose Broschüre ist in der Bibliothek und im Internet erhältlich.
von 16vor
