Pampa Blues (Rolf Lappert)

In diesem Frühjahr legt der Schweizer Autor Rolf Lappert sein erstes Jugendbuch vor. Wer seinen Entwicklungsroman „Nach Hause schwimmen“ mochte, wird sich auch in diesem Werk verlieren. Mit Melancholie und gleichzeitig skurrilem Witz erzählt er die Geschichte des 16-jährigen Ben, der getrieben von großer Abenteuerlust und erster Liebe sein trautes Heim verlässt um die Welt zu entdecken. Auch für Erwachsene absolut lesenswert! Leser des „Buchtipps der Woche“ können das Werk gewinnen. Die Mayersche Interbook und 16vor verlosen jede Woche zwei Exemplare des vorgestellten Buches. Dazu muss die Frage am Ende des Artikels richtig beantwortet werden.

Ben lebt in einem kleinen Kaff mit dem schönen Namen Wingroden. Dort gibt es für einen Jugendlichen, der von Afrika träumt, nicht viel zu erleben. Jeder kennt jeden, man trifft sich abends in der einzigen Bar im Ort. Ben hasst dieses Leben, wie er dem Leser bereits auf der ersten Seite des Buches gesteht. Er lebt gemeinsam mit seinem Großvater Karl, den er rund um die Uhr pflegt. Seine Mutter ist Jazzmusikerin und tingelt durch die Welt. Bens größte Herausforderung ist es, geduldig auf sie zu warten, damit er endlich losziehen kann mit seinem reparierten VW-Bus.

Seine einzige Freude bereitet ihm Maslow, das selbsternannte Oberhaupt der Gemeinde. Maslow will das verschlafene Wingroden zu einem Touristenmagneten machen. In seiner Verrücktheit überkommt ihn die Idee, ein Ufo zu bauen, dieses über dem Ort schweben zu lassen und Wingroden zu einem Pilgerort zu machen.

Spätestens an diesem Punkt schafft es Lappert, die melancholische Stimmung für einige Seiten zu überwinden und lässt den Leser schmunzeln. Durch seine bildreiche Darstellung wird dieses Ufo vor dem geistigen Auge des Lesers Wirklichkeit: Man stellt sich dieses Riesending über einer kleinen Häusersiedlung vor.

Auch die junge Journalistin Lena lässt sich von der Attraktion anlocken, Ben verliebt sich Hals über Kopf. So war das nicht geplant, er will unabhängig, alleine in die weite Welt. Aber auch Lena hat ein Geheimnis und plötzlich ist sie verschwunden. Nur einen Abschiedsbrief hat sie hinterlassen. Von da an gibt es für den jungen Mann nur eine Möglichkeit: Ab in seinen Bus und los geht die Suche nach seiner ersten Liebe…

Lappert schafft es, den Leser emotional zu fesseln, driftet aber nie ins Rührselige ab. Es macht Spaß mit Ben auf die Reise zu gehen. Ich hatte manchmal das Gefühl neben ihm auf dem Beifahrersitz zu hocken und alles mitzuerleben. Spätestens hier merkt man, dass Lappert auch ein erfahrener Drehbuchautor ist.

Andrea Lankes

Lappert, Rolf: Pampa Blues. München, Hanser. 2012. € 14,90.

PREISFRAGE: Wie heißt der Ort, in dem Ben lebt, und den er so schnell wie möglich verlassen möchte?

Die Antwort senden Sie bitte bis Montag (5. März) an gewinnspiel[at]16vor.de. Die Gewinner werden in der nächsten Woche schriftlich benachrichtigt.

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