Nullzeit (Juli Zeh)
 Ist es möglich, sich ein Leben lang aus allem herauszuhalten? Diese Frage stellt Juli Zeh in ihrem neuen Buch „Nullzeit“, eine Mischung aus Psychoroman und Krimi. Es geht um Sven, der sich auf Lanzarote eine Taucherschule aufgebaut hat, um fernab der Heimat Deutschland ein ruhiges Leben zu führen. Alles läuft nach Plan, bis Jola und Theo anreisen und Svens traute Idylle auf den Kopf stellen. Leser des “Buchtipps der Woche” können das Buch gewinnen. Die Mayersche Interbook und 16vor verlosen jede Woche zwei Exemplare des vorgestellten Titels. Dazu muss die Frage am Ende des Artikels richtig beantwortet werden.
Ist es möglich, sich ein Leben lang aus allem herauszuhalten? Diese Frage stellt Juli Zeh in ihrem neuen Buch „Nullzeit“, eine Mischung aus Psychoroman und Krimi. Es geht um Sven, der sich auf Lanzarote eine Taucherschule aufgebaut hat, um fernab der Heimat Deutschland ein ruhiges Leben zu führen. Alles läuft nach Plan, bis Jola und Theo anreisen und Svens traute Idylle auf den Kopf stellen. Leser des “Buchtipps der Woche” können das Buch gewinnen. Die Mayersche Interbook und 16vor verlosen jede Woche zwei Exemplare des vorgestellten Titels. Dazu muss die Frage am Ende des Artikels richtig beantwortet werden.
Sven studierte erfolgreich Jura in Deutschland, bis er feststellte, dass das Leben um ihn herum ihn einengte. Er fühlte sich gehetzt von dem Leben, das man von ihm erwartete. Kurzerhand stieg er aus, verließ das Land um sich seinen großen Traum zu erfüllen: Eine Tauchschule auf Lanzarote, wo ihn niemand kennt und er das tun kann, wonach ihm ist. Dort lebt er gemeinsam mit seiner Freundin Antje. Die beiden kennen sich schon aus Kindertagen und Antje reiste ihrem Sven einfach hinterher. Nun führen sie gemeinsam die Tauchschule: Er ist Tauchlehrer, sie vermietet die Appartements, kocht und putzt. Alles wunderbar, alles läuft nach Svens Vorstellungen.
Wer Juli Zehs Bücher wie „Adler und Engel“ oder „Spieltrieb“ gelesen hat, der weiß, dass sie gerne extreme Personen einführt, die dem „Normalo“ meist fast zuwider sind. So auch in ihrem neuen Buch „Nullzeit“. In Svens Idylle tauchen Jola und Theo auf, die zwei Wochen unter Wasser und die Insel gezeigt bekommen wollen. Jola ist erfolglose Schauspielerin, die immer noch auf ihre große Chance wartet, und Theo ist Schriftsteller, leider auch ohne großen Erfolg, er leidet an einer Schreibblockade. Man merkt schnell, beide sind etwas seltsam in ihren Ansichten und ihrem Verhalten. In einem Moment beleidigen sie sich gegenseitig, sie verletzen sich nicht nur verbal, im nächsten Augenblick sind sie ein Herz und eine Seele.
Und mittendrin steckt auf einmal Sven, der sich doch geschworen hatte sich aus allem herauszuhalten. Er fühlt sich auf unwiderstehliche Wiese von Jola angezogen. Er schaut sie heimlich an, recherchiert sogar im Internet nach ihr. Ob sie tatsächlich miteinander im Bett landen, wird nicht ganz klar.
Juli Zeh macht es dem Leser schwierig sich für eine Seite zu entscheiden. Svens Beschreibungen stehen im Widerspruch zu Jolas Tagebucheinträgen, die Zeh immer wieder zwischen die Kapitel streut. Wer sagt nun die Wahrheit und wer lügt? Fest steht nur, dass Sven, der sich nie mehr einmischen wollte, sich nicht mehr länger heraushalten kann. Er muss mitspielen, um Ehre, Liebe und nicht zuletzt um sein Leben. Ein fulminantes krimiähnliches Finale beendet den Roman, aber auch das Leben der Protagonisten?
 Juli Zehs Roman „Nullzeit“ liest sich in einem Fluss. Man hat es kaum gemerkt, schon ist es vorbei. Dies liegt nicht zuletzt an der schönen Sprache und den guten Sätzen, die das Buch durchziehen. Die Autorin hat außerdem ein wichtiges Thema unserer Zeit beschrieben: Immer mehr Menschen wagen sich, ihre Meinung kundzutun, es ist nicht mehr „in“ sich herauszuhalten. Beste Beispiele sind die Occupybewegung oder der Arabische Frühling, aber auch die Forderung nach Volksabstimmungen in unserem Land.
Juli Zehs Roman „Nullzeit“ liest sich in einem Fluss. Man hat es kaum gemerkt, schon ist es vorbei. Dies liegt nicht zuletzt an der schönen Sprache und den guten Sätzen, die das Buch durchziehen. Die Autorin hat außerdem ein wichtiges Thema unserer Zeit beschrieben: Immer mehr Menschen wagen sich, ihre Meinung kundzutun, es ist nicht mehr „in“ sich herauszuhalten. Beste Beispiele sind die Occupybewegung oder der Arabische Frühling, aber auch die Forderung nach Volksabstimmungen in unserem Land.
Andrea Lankes
Zeh, Juli: Nullzeit. Frankfurt a. M., Schöffling & Co. 2012. € 19,95.
Gewinnfrage: Wo eröffnet Sven seine Tauchschule?
Die Antwort senden Sie bitte bis Montag (8. Oktober) an gewinnspiel[at]16vor.de. Die Gewinner werden in der nächsten Woche schriftlich benachrichtigt. Die Bücher müssen in der Mayerschen Interbook abgeholt werden.
