Raum für Trennungsfamilien
TRIER. Mit dem „Kinderzeit-Café“ bietet der Kinderschutzbund Trier ein neues Angebot für Trennungsfamilien, die sich auf „neutralem Boden“ treffen möchten.
Nach einer Trennung oder Scheidung brauchen Kinder Kontakt zu beiden Elternteilen – da sind sich die meisten Eltern einig. Wie und wo diese Treffen stattfinden sollen, ist wiederum ist ein häufiges Streitthema. Zum Beispiel wenn der Vater nach der Trennung weit weggezogen ist und nicht weiß, wo er bei Besuchen in Trier mit dem Nachwuchs hingehen soll. Oder wenn Papa die Kinder nur ungern in Mamas neue Wohnung bringt, weil es immer Streit mit dem neuen Freund gibt. Andere Eltern zoffen sich regelmäßig vor Sohn oder Tochter, obwohl sie sich doch fest vorgenommen hatten, dass das nicht mehr passieren soll.
Hier unterstützt der Kinderschutzbund in Trier seit Juni mit einem neuen Angebot: dem „Kinderzeit-Café“. Jeden ersten Samstag im Monat öffnen sich von 14 bis 17 Uhr die Tore von „Meine Burg“, dem Haus des Kinderschutzbundes. Es stehen Platz und Spielzeuge zur Verfügung, um in entspannter Atmosphäre auf „neutralem Boden“ Zeit mit den Kindern zu verbringen. Die Teilnahme ist kostenlos. Wer möchte, wird zu fairen Preisen mit Heißgetränken und Kuchen versorgt. Das nächste „Kinderzeit-Café“ findet an diesem Samstag statt.
Das Café wird von geschulten Mitarbeiterinnen aus dem „Begleiteten Umgang“ betreut. Sie haben viel Erfahrung mit Spielkontakten nach Trennung und Scheidung. Einmischen werden sie sich aber nur, wenn es wirklich Streit zwischen den Eltern oder andere Probleme gibt. Die Eltern sind eingeladen und aufgefordert, die Zeit mit ihren Kindern selbständig zu gestalten.
Voraussetzung für die Teilnahme ist nur eine telefonische Anmeldung mit einem kurzen Vorgespräch und einmalig die Unterzeichnung der Hausregeln.
Das Angebot richtet sich an alle getrennt lebenden Eltern und ihre Kinder, wenn es Spannungen zwischen den Eltern, aber nicht zwischen Elternteil und Kind gibt. Viele Familien haben schlicht ein Platzproblem, weil dem Umgangsberechtigten keine geeigneten Räumlichkeiten zur Verfügung stehen. Auch sie sind herzlich eingeladen. Auf Anfrage begleiten die Mitarbeiterinnen auch Übergabesituationen, wenn Eltern hierbei häufig in Streit geraten.
Nicht geeignet ist das Angebot, wenn die Beziehung zwischen Elternteil und Kind stark belastet ist, wenn eine massive Beeinflussung des Kindes durch Vater oder Mutter zu befürchten ist, oder wenn der Umgangsberechtigte (noch) nicht in der Lage ist, das Kind selbständig zu betreuen. Hier ist in der Regel eine intensive Begleitung und Beratung erforderlich, die im Rahmen des Cafés nicht angeboten werden kann.
Für Anmeldung und weitere Infos wenden Sie sich bitte an: Saskia Tillmanns (Projektleitung Begleiteter Umgang), 0651/999366-142, saskia.tillmanns@kinderschutzbund-trier.de.
Anmeldungen für diesen Samstag werden erbeten bis Donnerstag. Aber auch Kurzentschlossene können gerne teilnehmen.
von 16vor