Mozarts letzte Arie (Matt Beynon Rees)

„Mozarts letzte Arie“ ist ein wunderbarer, historischer Kriminalroman aus dem alten Wien, ein Krimi über Verbrechen, Wahrheit und Lüge, Komplotte und Geheimdienste und das ewige Band der Geschwisterliebe – zwischen W.A. Mozart und seiner Schwester, dem Nannerl. Der Autor Matt Beynon Rees wurde 1967 geboren und war sehr lange Bürochef der Jerusalemer TIME. Seine Krimis sind mit vielen Preisen ausgezeichnet, und er publiziert bei Beck, was allein ihm schon zur Ehre gereicht. Klaus Modick hat in bekannt perfekter Manier den Titel ins Deutsche übersetzt, man spürt die stille Freude, die er dabei gehabt haben muss, bei jeder „lieben Dame“ und jedem „lieben Herrn“. Leser des “Buchtipps der Woche” können das Werk gewinnen. Die Mayersche Interbook und 16vor verlosen jede Woche zwei Exemplare des vorgestellten Buches. Dazu muss die Frage am Ende des Artikels richtig beantwortet werden.

Das Buch spielt naturgemäß zum Großteil in Wien, Matt gelingt es ganz hervorragend, den Wiener Dialekt, die einzigartige Wiener Stimmung einzufangen, die damals wie heute den Besucher in ihren Bann schlägt.

Mozart, 1791 dahingerafft durch Hitziges Frieselfieber – wohl in Folge einer Vergiftung – wirft im Leben wie auch im Sterben viele Fragen und Ungereimtheiten auf (heute tippt man auf AHDS als Krankheitsbild). So halten sich bis dato aber auch die Gerüchte, dass unser Wolfgang Amadeus in eine Verschwörung verstrickt war, und gleichzeitig deren Opfer wurde. Sein oft genannter Todfeind Salieri kommt in diesem Krimi übrigens nicht vor…

Im Zentrum des Buches steht Mozarts letzte Oper, die „Zauberflöte“, die den Schlüssel für seinen Tod beinhalten mag – denn sie enthält auch zahlreiche und vielfältige Andeutungen über das Freimaurertum, der Orden, dem Mozart angehörte. Zur damaligen Zeit hieß das gleichzeitig auch reaktionäres Gedankengut – was dem Kaiser Leopold II nicht gefallen haben mag, wohl aber seinem Gegenspieler Friedrich Wilhelm II von Preussen…

Mozarts Schwester, Maria Anna – das Nannerl, fungiert als Ermittlerin mit Hilfe der Tagebücher Mozarts und seinem Sohn, 40 Jahre nach seinem Tod. Die Zeit vor 300 Jahren lebt auf, das alte Wien erwacht wieder, die ergreifende Arie Zerlinas aus „Don Giovanni“ bekommt eine neue Bedeutung. Matt Beynon Rees hat tolle Recherchearbeit geleistet und nimmt uns mittels seiner poetischen Sprache mit auf eine Reise in die Gesellschaft Wiens, in die Welt der Musik, vor allem des Klavierspiels, und der Logen.

Das Buch: Spannend, atmosphärisch dicht, lehrreich – pures Lesevergnügen für Musikliebhaber, Freunde des historischen Kriminalromans, und, ja, für Wien-Liebhaber und Freunde des unsterblichen, unvergesslichen Amadé.

Auch ich spreche mit Maestro Zubin Metha, der gesagt hat, dass es ihm schwerfällt, ohne Mozart zu leben. Ohne seine Musik fehlte auch meinem Leben etwas ganz Großes.

Barbara Hammes

Rees, Matt Beynon: Mozarts letzte Arie München, C.H. Beck. 2012. € 17.95

Gewinnfrage: Wie lautet der Kosename von Mozarts Schwester?

Die Antwort senden Sie bitte bis Montag (13. August) an gewinnspiel[at]16vor.de. Die Gewinner werden in der nächsten Woche schriftlich benachrichtigt. Die Bücher müssen in der Mayerschen Interbook abgeholt werden.

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