Metro 2033 (Dimitry Glukhovsky)

Wir schreiben das Jahr 2033. Ein verheerender Nuklearkrieg hat die Welt unbewohnbar gemacht. In Moskau haben sich die letzten Überlebenden in die U-Bahn-Tunnel zurückgezogen und die todbringende Oberfläche endgültig hinter sich gelassen. Doch unter der Erde lauern weitaus schlimmere Gefahren. Dimitry Glukhovskys postapokalyptischer Roman ist spätestens nach der Umsetzung als Computerspiel kein Geheimtipp mehr und gilt inzwischen als moderner Klassiker der Endzeitliteratur. Leser des „Buchtipps der Woche“ können das Werk gewinnen. Die Mayersche Interbook und 16vor verlosen jede Woche zwei Exemplare des vorgestellten Buches. Dazu muss die Frage am Ende des Artikels richtig beantwortet werden.

Viele Jahre nach der Katastrophe haben sich im riesigen Netz der Metro neue gemeinschaftliche Strukturen gebildet. In den verschiedenen Stationen leben die unterschiedlichsten Gruppierungen, die zusammengenommen ein Mikrokosmos der Gesellschaft, wie sie früher mal existierte, darstellen. Am auffälligsten sind natürlich die Fanatiker, darunter Kommunisten, Faschisten, Anarchisten, aber auch Kriminelle, Söldner und neutrale und unabhängige Menschen. Im Zuge der nuklearen Verseuchung sind auch viele Mutierte Teil dieser neuen Welt. Es gibt Handel, Verbrechen, Bündnisse, Feindschaften, doch unterm Strich ist jeder Tag ein Kampf ums Überleben. Für alle. Hinzu kommt, dass immer wieder merkwürdige schwarze Wesen von der Oberfläche in die Tunnel eindringen und für die Menschen eine Bedrohung darstellen.

Diese schwarzen Gestalten verkörpern eine Gefahrenquelle, an der schließlich die Haupthandlung ansetzt. Der junge Artjom wird nämlich eines Tages beauftragt, der Sache auf den Grund zu gehen und Hilfe bei der Bekämpfung der Wesen zu suchen. So beginnt ein Abenteuer voller Gefahren, bei dem Artjom lernen muss, über sich selbst hinauszuwachsen.

Die Unvorstellbarkeit einer postnuklearen Gesellschaft, die Philip K. Dick uns schon in den 60er Jahren mit seinem Roman „Nach der Bombe“ vor Augen geführt hat, verlagert Dimitry Glukhovsky nun ins Jahr 2033 und präsentiert seine Vision gnadenlos düster, grausam, rau und dreckig. Gleichzeitig belebt der Autor die philosophischen Aspekte, die die russische Science-Fiction-Literatur schon immer bestimmt haben. Wunderbar in die Geschichte eingeflochtene Fragen nach dem Sein, nach der Rolle des Menschen auf der Welt und was einen Menschen überhaupt ausmacht, erinnern durchaus an das eine oder andere Meisterwerk der Strugatzki-Brüder. Anspruchsvolle Science-Fiction-Fans kommen also voll auf ihre Kosten. Dennoch weist „Metro 2033“ auch die Leichtigkeit eines modernen, postapokalyptischen Abenteuerromans auf, in dem spannende Horror-Elemente, harte Schockeffekte, adrenalingeladene Action, großartige Handlungsstränge und nicht zuletzt interessante Wendungen und Charakterdarstellungen vorkommen.

Die Resonanz auf Glukhovskys Werk war übrigens so groß, dass nach der offiziellen Fortsetzung, „Metro 2034“, andere Autoren es sich zur Aufgabe gemacht haben, zusätzliche Abenteuer, die in dieser unglaublichen Welt angesiedelt sind, zu schreiben. In Deutschland sind bereits vier Metro-Romane verschiedener Autoren erhältlich, mindestens zwei weitere erscheinen 2013.

Insgesamt ein einzigartiges und für Science-Fiction-Fans unverzichtbares Endzeit-Epos.

Paul-Eduard Rück

Glukhovsky, Dimitry: Metro 2033. München, Heyne Verlag. 2012. Euro 9,99

Gewinnfrage: Wie heißt der Protagonist in „Metro 2033“?

Die Antwort senden Sie bitte bis Montag (24. Dezember) an gewinnspiel[at]16vor.de. Die Gewinner werden in der nächsten Woche schriftlich benachrichtigt. Die Bücher müssen in der Mayerschen Interbook abgeholt werden.

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