Standort „Spitzmühle“ Favorit
TRIER. In der Diskussion über die geplante neue Hauptwache der Berufsfeuerwehr favorisiert die Verwaltung den Standort „Spitzmühle“. Die Option, auf dem Gelände des weitgehend leerstehenden Polizeipräsidiums zu bauen, scheint vom Tisch.
Wie einer Präsentation des städtischen Amtes für Strategisches Gebäudemanagement zu entnehmen ist, sieht man im Rathaus kaum noch Realisierungschancen auf dem lange diskutierten Gelände in der Südallee gegenüber den Kaiserthermen. Gegen dieses sprächen unter anderem die hohen Grundstücks- und Abrisskosten, zudem fürchtet man Konflikte mit dem geplanten Baugebiet im Bereich des heutigen ART-Standorts in der Löwenbrückener Straße in Trier-Süd. Dieses direkt an der Osttrasse der Bahn gelegene Areal war ursprünglich auch als potenzieller Standort für die neue Hauptwache in der Diskussion, doch favorisiert die Verwaltung für diesen Bereich Wohnbebauung.
Der nun offenbar präferierte Standort an der „Spitzmühle“, gleich neben dem Friedrich-Wilhelm-Gymnasium, ist indes nicht unproblematisch. Das Gelände dient auch als wichtige Kaltluftschneise für die Talstadt. „Die vertiefende Prüfung des Standortes beinhaltet, neben einer klimaökologisch vertretbaren Machbarkeitsuntersuchung, die Einbeziehung der Umgebung, unter Berücksichtigung von ergänzenden und Klimaverbesserungsmaßnahmen“, heißt es denn auch in der Präsentation des Sachstands, die heute Abend im nicht öffentlichen Teil der Sitzung des zuständigen Dezernatsausschusses erfolgen soll. Zudem ist damit zu rechnen, dass das Rheinische Landesmuseum aufwändige Grabungen vornehmen wird. Schließlich handelt es sich um archäologisch interessantes Terrain, lag doch hier ein römischer Tempelbezirk. „Bei den Bauplanungen wäre für archäologische Ausgrabungen (bei personeller Ressource) ein zeitlicher Vorlauf von 6-8 Monaten pro 1000 m² eingetiefter Fläche einzukalkulieren“, gibt das Amt für Strategisches Gebäudemanagement deshalb zu bedenken.
Wann eine Entscheidung über den Standort für die neue Hauptwache erfolgen wird, ist noch völlig offen. Dezernent Thomas Egger hatte wiederholt deutlich gemacht, dass er der Realisierung des neuen Brand- und Katastrophenschutzzentrum (BKSZ) in Ehrang Priorität einräumt.
von Marcus Stölb