Energetische Sanierung im Fokus

TRIER. Die 14. Auflage der „ÖKO“ im Messepark war nach Angaben des Veranstalters die erfolgreichste seit Einführung der Messe. Mit insgesamt 15.000 Besuchern informierten sich am vergangenen Wochenende etwa 1.000 Verbraucher mehr als im Vorjahr übers Bauen und Sanieren.

Auch bei den teilnehmenden Handwerksbetrieben wird die „ÖKO“ offensichtlich von Jahr zu Jahr beliebter. So war die Anzahl der Standplätze im Vorjahr erstmals dreistellig, am vergangenen Wochenende waren es 114. Die erneuten Aussteller- und Besucherrekorde bestätigen den frühen Messetermin. Diesen hatte der Veranstalter, das Umweltzentrum (UWZ) der Handwerkskammer Trier (HWK), 2013 erstmals vom Frühjahr auf den Februar vorgezogen.

„Das Konzept einer Fachmesse für Verbraucher hat derzeit ein Alleinstellungsmerkmal in der Messelandschaft der Region und wird von den Besuchern sehr gut angenommen“, resümiert Axel Bettendorf, Leiter des UWZ. „Das Handwerk nutzt die Messe als Plattform der eigenen Leistungsfähigkeit.“ Dementsprechend zeigten sich die Aussteller mit dem Ergebnis der Messe äußerst zufrieden. Die allermeisten von ihnen erwarten Vertragsabschlüsse im Nachmessegeschäft (97 Prozent) und würden nochmals teilnehmen (99 Prozent). Das ist das Ergebnis einer schriftlichen Befragung des Veranstalters.

Die Besucherumfrage zeigt, dass die energetische Sanierung derzeit beim Verbraucher im Fokus steht. So haben sich die meisten Messebesucher den Angaben zufolge über effiziente Energie- und Heiztechniken informiert. An zweiter und dritter Stelle standen Beratungen zu barrierefreiem Bauen und Wohnen sowie zur Nutzung erneuerbarer Energien. Auf großes Interesse ist dem UWZ zufolge auch das Informationsangebot der 25 Holzhaus- und Möbelbaubetriebe gestoßen.

15 Prozent der Besucher waren wegen eines Neubauvorhabens zur „ÖKO“ 2014 gekommen. „Der Sanierungsmarkt hat den Neubausektor in seiner Bedeutung inzwischen hinter sich gelassen“, erklärt Bettendorf. „Denn die im Boom der Nachkriegszeit erbauten Wohnungen und Häuser sind energetisch auf einem schlechten Stand. Die Kosten für Heizung in diesen Gebäuden entwickeln sich immer mehr zu einer zweiten Miete. Der Wert und die Nutzung dieser Immobilien lässt sich nur durch Sanierung erhalten.“

Die Bedeutung der „ÖKO“ für die Energiewende hob auch HWK-Präsident Rudi Müller in seiner Eröffnungsrede hervor: „Handwerksunternehmen in 30 Gewerken arbeiten am Erfolg der Energiewende mit – sei es an der Gebäudehülle, in der Anlagen- und Gebäudetechnik, beim Netzausbau oder im Bereich der Elektromobilität. Die Handwerkskammern bieten Qualifizierungsbausteine wie beispielsweise zum Gebäudeenergieberater im Handwerk an. Das Handwerk ist somit nicht nur Ausrüster der Energiewende, wir beraten, entwickeln und konzipieren diese auch mit.“

Allerdings finde die Energiewende derzeit hauptsächlich auf der Stromseite statt, beanstandete Müller. In der Energiepolitik werde die Chance versäumt, mit einem Einstieg in die steuerliche Abschreibung der energetischen Gebäudesanierung die Energieeffizienz tatsächlich stärker in den Vordergrund zu rücken. „Energieeinsparung und Energieeffizienz haben hier zu wenig Priorität. Diesem Prozess wollen wir mit der ‚ÖKO‘ entgegentreten und darüber informieren, wie jeder von uns mit kleinen Beiträgen zur Energiewende beitragen kann.“

Auch im kommenden Jahr will das UWZ eine überzeugende Handwerksschau auf die Beine stellen. Die nächste Messe findet am 21. und 22. Februar 2015 statt. „Die Themenschwerpunkte ‚Bauen‘ und ‚Sanieren‘ werden auf der ‚ÖKO‘ bestehen bleiben“, kündigt der UWZ-Chef an. „Elektromobilität, barrierefreies Bauen und Wohnen sowie das Thema ‚Innenraumschadstoffe‘ wollen wir auf jedem Fall weiter ausbauen.“

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