Eine Lösung für drei?

TRIER-MITTE. In der Diskussion um die Zukunft der Egbert-Grundschule haben sich Schulelternbeirat und Ortsvorsteher mit einem Kompromissvorschlag zu Wort gemeldet. Dessen Umsetzung würde auf einen Erhalt der Grundschulen Egbert, Kürenz und Olewig hinauslaufen.

Mit ihrer gemeinsamen Stellungnahme beziehen Stadtteilchef Dominik Heinrich sowie Regina Bruhn und Michael Düro vom Elternbeirat der Egbert-Schule Position gegen Vorschläge von CDU und SPD. Anders als der Stadtvorstand sprechen sich diese beide Parteien im Grundsatz für eine Aufgabe des Standorts Egbert aus. Einen Neubau, wie von OB Klaus Jensen (SPD) und Bildungsdezernentin Angelika Birk (B90/Die Grünen) bei der Präsentation der Vorlage der Verwaltung Anfang Februar ins Gespräch gebracht, lehnen SPD und CDU schon aus Kostengründen kategorisch ab.   

In der aktuellen Fassung der Stadtratsvorlage zum Schulentwicklungsplan wird davon ausgegangen, dass die Egbert-Schule bei einem Verbleib am derzeitigen Standort dreizügig ausgebaut werden müsste. „In diesem Fall wäre die Sanierung und Erweiterung des Bestandes aufgrund der vorhandenen Raumknappheit und des schlechten Bauzustandes mit hohen Baukosten verbunden. Diese hohen Kosten sind für CDU und SPD in der gegenwärtigen Diskussion vermutlich ausschlaggebend, darüber nachzudenken, die Egbert-Grundschule aufzugeben und deren Schüler nach Kürenz und Olewig umzulenken“, mutmaßen die Unterzeichner der Stellungnahme und führen hiergegen ins Feld, dass die Egbert-Grundschule im Vergleich zu den Grundschulen in Kürenz und Olewig die „mit den meisten Schülern und dem größten Wachstum“ sei.

So prognostiziere das Gutachten von Wolf Krämer-Mandeau für die Egbert-Grundschule von 2013 bis 2018 Schülerzahlen von 133 bis 202 Kindern mit einer Entwicklung von 2,0 bis 2,5 Zügen. Dagegen komme Kürenz auf 54 bis 66 Kinder und 0,7 bis 1,0 Züge. In Olewig würden laut Gutachter 70 bis 131 Kinder auf 1,4 bis 1,5 Züge hinauslaufen, zitieren die Unterzeichner der Stellungnahme. Die meisten Schüler der Egbert-Grundschule stammten aus dem Gartenfeld und könnten selbstständig und fußläufig ihre Schule erreichen, argumentieren sie – und dass „aufgrund der hervorragenden pädagogischen Ausrichtung und des Ganztagsangebotes“ die Schule derzeit auch von Kindern aus den Ortsbezirken Kürenz, Tarforst und Olewig besucht werde.

Gegen den Vorschlag, Kinder aus Egbert nach Kürenz zu verlagern, sprächen „kostenintensive Baumaßnahmen“, die dann im Nachbarstadtteil erforderlich wären. „Die Alternative, die meisten Schulkinder nach Olewig umzulenken, hätte zur Folge, dass kein Kind fußläufig und alleine dorthin gelangen kann und auf Fahrdienste angewiesen wäre“. Zudem gebe es keine direkte ÖPNV-Verbindung vom Schulbezirk Egbert zur Grundschule Olewig. Im Übrigen sei die Olewiger Straße bekanntermaßen verkehrsmäßig überlastet.

Man wolle allerdings die Grundschulen der Nachbarbezirke nicht infrage stellen und schlage deshalb eine Lösung vor, „die allen Interessen gerecht wird“. So soll die Egbert-Grundschule am derzeitigen Standort für eine Zweizügigkeit saniert und erweitert werden. Durch eine Verlagerung der Schulbezirksgrenze oder weitere Ganztagsangebote in benachbarten Schulbezirken ließen sich die prognostizierten Schülerzahlen für die Zweizügigkeit reduzieren. Weiter heißt es: „Durch eine leichte Verlagerung der Schulbezirksgrenze wäre auch zukünftig die Einzügigkeit der Grundschule Kürenz gesichert. Erweiterungsmaßnahmen entfallen. Einsparungen könnten durch eine engere Zusammenarbeit mit der Egbert-Grundschule erreicht werden“.  Und Olewig?  Die dortige Grundschule solle „die Spitzen der Grundschule Tarforst abfangen.“ Durch die zu erwartende Änderungen der Altersstrukturen im Wohngebiet Petrisberg und in Olewig seien die Schülerzahlen für die Grundschule Olewig jedenfalls langfristig gesichert.

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