Ein ganzes halbes Jahr (Jojo Moyes)

Moyes Jojo: Ein ganzes halbes Jahr. Reinbek, Rowohlt. 2013Die perfekte leichte Sommerlektüre? Beim ersten Blick auf das geblümte Cover des Romans „Ein ganzes halbes Jahr“ von Jojo Moyes könnte man auf jeden Fall auf den Gedanken kommen. Aber wie ich zu meiner großen Überraschung feststellen konnte, beinhaltet dieses Buch mehr als eine schnörkellose Liebesgeschichte. Jojo Moyes hat einen einfühlsamen Roman über zwei Menschen geschrieben, die auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein könnten und doch so viel gemeinsam haben. Leser des “Buchtipps der Woche” können das Werk gewinnen. Die Mayersche Interbook und 16vor verlosen jede Woche zwei Exemplare des vorgestellten Buches. Dazu muss die Frage am Ende des Artikels richtig beantwortet werden.

Will Traynor hat nach einem schweren Motorradunfall mit seinem Leben abgeschlossen. Er sitzt querschnittsgelähmt im Rollstuhl und ist rund um die Uhr auf Hilfe angewiesen. Sein ausschweifendes Leben, das von Erfolg in allen Bereichen geprägt war, gibt es nicht mehr. Nicht in der Lage, sich mit seiner neuen Situation abzufinden, möchte er sein Leben beenden. Ein halbes Jahr gibt er seinen Eltern, die verzweifelt versuchen, ihn von seinem Vorhaben, nämlich in die Schweiz zu fahren, abzubringen.

Da tritt Louisa Clark in Wills Leben. Sie hat gerade ihren Job in einem Café verloren und bekommt über eine Arbeitsvermittlung eine Anstellung als Pflegerin: Wills „neue Aufpasserin“, wie er selbst sagt.

Spätestens an dieser Stelle fühlt man sich ganz stark an „Ziemlich beste Freunde“ erinnert und glaubt den Verlauf der Geschichte zu kennen. Doch es kommt anders und ich gebe zu, ich habe selten ein Buch gelesen, das mich emotional so beschäftigt hat. Jojo Moyes gelingt es, ganz offen mit dem Thema Behinderung umzugehen. Alltagssituationen beschreibt sie schonungslos und ehrlich. Aber es geht nicht nur um Wills Behinderung, sondern auch um das Leben Louisas, das bisher ganz anders verlief, als sie sich es vorstellte. Nie fand sie den Mut, das zu tun, was sie wirklich wollte. Und ausgerechnet Will, der mit seinem Leben abgeschlossen hat, soll ihr dabei helfen?

Andrea LankesJe weiter man im Buch voranschreitet, desto mehr dreht sich die Geschichte um den Freitod, den Will für sich wählen will. Einerseits möchte man immer weiter lesen, um zu erfahren, wie Louisa Will von seinem Vorhaben abbringen mag, andererseits hat man Angst vor dem Finale. Zugegeben, dieses Buch ist sprachlich sicher nicht das Reizvollste, aber Moyes gelingt es mit der schnellen Handlung und eingebauten Überraschungen, eine unglaubliche Spannung einzubauen.

Bis zur letzten Seite hofft und bangt man… Ein Buch zum Lachen, zum Weinen und zum Nachdenken! Was will man mehr?!

Andrea Lankes

Moyes Jojo: Ein ganzes halbes Jahr. Reinbek, Rowohlt. 2013. € 14,99

Gewinnfrage: In welches Land will Will reisen um den Freitod zu begehen?

Die Antwort senden Sie bitte bis Montag (3. Juni) an gewinnspiel[at]16vor.de. Die Gewinner werden in der nächsten Woche schriftlich benachrichtigt. Die Bücher können in der Mayerschen Interbook abgeholt werden.

Print Friendly, PDF & Email

von

Schreiben Sie einen Leserbrief

Angabe Ihres tatsächlichen Namens erforderlich, sonst wird der Beitrag nicht veröffentlicht!

Bitte beachten Sie unsere Kommentarrichtlinien!

Noch Zeichen.

Bitte erst die Rechenaufgabe lösen! * Time limit is exhausted. Please reload the CAPTCHA.