Der Tod ist ein bleibender Schaden (Eoin Colfer)

Eoin (sprich „Owen“) Colfer ist in Deutschland wohl den meisten durch die äußerst erfolgreiche „Artemis Fowl“-Reihe bekannt. Während sein norwegischer Schriftstellerkollege Jo Nesbø nach unzähligen Kriminalromanen mit dem Buch „Doktor Proctors Pupspulver“ (übrigens sehr zu empfehlen!) die Regale der Kinderbuchabteilungen geentert hat, geht Colfer den umgekehrten Weg; nach einer Vielzahl von Kinder- und Jugendbuchreihen findet sich sein neuestes Buch – der Titel lässt es bereits erahnen – bei der Erwachsenenliteratur wieder und hoffentlich viele Fans. Denn der Einstieg in das neue Genre ist ihm mehr als gelungen. Eine launige, kompromisslose Gaunerkomödie, die kein Blatt vor den Mund nimmt! Leser des „Buchtipps der Woche“ können das Werk gewinnen. Die Mayersche Interbook und 16vor verlosen jede Woche zwei Exemplare des vorgestellten Buches. Dazu muss die Frage am Ende des Artikels richtig beantwortet werden.

Der Ex-Soldat Dan McEvoy, fristet sein trostloses Dasein als Türsteher eines Kasinos in New Jersey; unterbelichtete Kollegen, eine vollends durchgeknallte ständig schreiende Nachbarin und eine posttraumatische Belastungsstörung durch seinen Einsatz im Libanon bestimmen sein Leben.

Ein Besuch bei seinem Freund Zeb (Schönheitschirurg seines Zeichens und verantwortlich für Dans mickrige Haartransplantate…) soll nun sein Leben vollends aus der Spur bringen: Ehe er sich versieht, hat er einen Killer des hiesigen irischen Mafia-Clans in Notwehr um die Ecke gebracht, wird seine heimliche Liebe Connie mit einem Loch im Schädel aufgefunden und Dan muss alsbald erkennen, dass er sich mit seinen ihm eigenen Wesenszügen – knallharte Schale, butterweicher Kern – eine riesige Menge Ärger eingehandelt hat. Mafia, Polizei, Drogenschieber (und natürlich die verrückte Nachbarin) haben es auf ihn abgesehen.

Gut, dass ihm bei diesem Schlamassel jemand zur Seite steht: Der Geist seines verschwundenen Freundes Zeb macht sich in Dans Hirnwindungen breit und lässt keine Gelegenheit aus, das Geschehen zynisch und mit äußerst trockenem Humor zu kommentieren.

Zu zweit starten sie den Versuch, ihre Gegner gegeneinander auszuspielen und geraten dabei doch mehr und mehr zwischen die Fronten. Die Wahl der richtigen Waffen ist somit für Dan(+Zeb) essentiell: markige Macho-Sprüche, Autositze, fliegende Rottweiler, bitterböser irischer Humor oder aber auch mal ein Granatwerfer darfs sein. Let’s roll…

Colfer liefert hier ein großartiges Stück Unterhaltungsliteratur der etwas härteren Gangart ab, überzeugt Seite für Seite mit Einfallsreichtum und Wortwitz, und fühlt sich in dem neuen Genre bereits sichtlich wohl: Fortsetzung erwünscht!

Für alle, die Josh Bazells Erstling „Schneller als der Tod“ verschlungen haben, ist dieses Buch genau das Richtige – nur eben etwas irischer. Slàinte!

Felix Alberter

Colfer, Eoin: Der Tod ist ein bleibender Schaden. Berlin, List. 2012. €14,99

GEWINNFRAGE: In welchem Staat war Dan als Soldat im Einsatz?

Die Antwort senden Sie bitte bis Montag (30. April) an gewinnspiel[at]16vor.de. Die Gewinner werden in der nächsten Woche schriftlich benachrichtigt.

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