Der Nachtzirkus (Erin Morgenstern)

„Der Nachtzirkus“ ist der erste Roman der bildenden Künstlerin und Autorin Erin Morgenstern. In Amerika war der Titel letztes Jahr Wochen lang auf den Bestsellerlisten, ihre Fangemeinde wird ständig größer. Der Ullstein Verlag ernannte den Roman zum Toptitel dieses Frühjahres, der Werbeaufwand ist riesig. Schließlich waren Themen wie Magie, Liebe, Freundschaft und Verrat in den letzten Jahren die Garanten für Bestseller, vor allem im Fantasybereich. Die Chancen stehen also nicht schlecht, Manege frei.

Spätestens seit dem Roman „Wasser für die Elefanten“ von Sara Gruen, der vor einiger Zeit auch als Verfilmung mit Robert Pattinson im Kino zu sehen war, ist der Zirkus in die Literatur zurückgekehrt. Auch im neuen Fantasyroman „Der Nachtzirkus“ werden die Leser vom Cirque des Reves – Zirkus der Träume – in seinen Bann gezogen.

Der Zirkus kommt ohne Ankündigung in die abgelegensten Orte, plötzlich stehen große schwarz-weiße Zelte, die Menschen stehen Schlange, um einen begehrten Platz zu ergattern. Vorstellungen finden nur bei Nacht statt. Den Zuschauer erwartet keine gewöhnliche Zirkusshow, es gibt verschiedene Zelte, jedes eine Welt für sich, einzigartig und nie gesehen.

Doch diese schöne heile Zirkuswelt wird getrübt durch den unerbittlichen Wettbewerb zweier verfeindeter Magier. Zauberer Prospero und der Mann im grauen Anzug, für den Namen unwichtig sind, bereiten ihre Kinder darauf vor, die ständig währende Konkurrenz zwischen den größten Magiern zu beenden: Ihnen steht eine Prüfung bevor, die über Leben und Tod entscheidet. Doch als die Zauberlehrlinge Celia und Marco, deren Leben durch Gehorsam und Disziplin geprägt ist, einander begegnen, geschieht, was nicht vorgesehen war: Sie verlieben sich rettungslos ineinander.

Durch ein Versprechen sind sie ewig an ihren Kampf gegeneinander gebunden, eine rasante und emotionale Geschichte um Liebe und Verrat beginnt. Es geht nicht nur um die Beziehung der zwei Magier sondern um die gesamte Zirkuswelt.

Erin Morgenstern zieht sämtliche Karten um den Leser an die Geschichte zu binden, die Gefühle Celias und Marcos haben oberste Priorität. Mir persönlich driftet der Roman oft etwas zu sehr ins Rührselige ab, den Protagonisten fehlen Ecken und Kanten. Gewöhnungsbedürftig fand ich auch den Erzählstil, die Geschichte wird ausschließlich in der Gegenwart erzählt, obwohl sie Ende des 19ten Jahrhunderts spielt. Trotzdem bietet „Der Nachtzirkus“ einige Stunden unbeschwertes Lesevergnügen. Gerne würde man auch die geheimnisvollen Zelte besuchen und die Magie erleben, die den Zirkus umgibt.

Andrea Lankes

Morgenstern, Erin: Nachtzirkus. Berlin, Ullstein. 2012. € 19,99

GEWINNFRAGE: Wie heißt der Zirkus der Träume auf Französisch?

Die Antwort senden Sie bitte bis Montag (19. März) an gewinnspiel[at]16vor.de. Die Gewinner werden in der nächsten Woche schriftlich benachrichtigt.

Print Friendly, PDF & Email

von

Schreiben Sie einen Leserbrief

Angabe Ihres tatsächlichen Namens erforderlich, sonst wird der Beitrag nicht veröffentlicht!

Bitte beachten Sie unsere Kommentarrichtlinien!

Noch Zeichen.

Bitte erst die Rechenaufgabe lösen! * Time limit is exhausted. Please reload the CAPTCHA.