Das Dorf der Mörder (Elisabeth Herrmann)

In der Fülle an Frühjahrsneuerscheinungen wieder mal einen richtig guten Krimi zu finden, schien gar nicht so einfach, bis mir das neue Buch von Elisabeth Herrmann empfohlen wurde. „Das Dorf der Mörder“ ist ein dichter, atmosphärischer und düsterer Krimi, der zeigt: Es muss nicht immer skandinavisch oder amerikanisch sein, auch deutsche Autoren können fesselnde Spannungsliteratur schreiben. Leser des “Buchtipps der Woche” können das Werk gewinnen. Die Mayersche Interbook und 16vor verlosen jede Woche zwei Exemplare des vorgestellten Buches. Dazu muss die Frage am Ende des Artikels richtig beantwortet werden.

Tatort Berliner Tierpark: Im Gehege der Urwaldschweine wird eine Leiche gefunden – oder das, was von ihr übrig geblieben ist. Betäubt wurde ein Mann in das Gehege geworfen und von den Schweinen gefressen. Als erstes vor Ort ist die junge und ehrgeizige Polizistin Sanela Beara. Eigentlich soll sie sich heraus- und die Besucher vom Tatort fernhalten, doch das entspricht gar nicht ihrer neugierigen Art. Als dann auch noch am gleichen Tag die Täterin präsentiert wird, schaltet sie sich erst recht ein. Sie ist nicht von der Schuld der Zooangestellten Charlotte Rubin überzeugt. Weil ihr vorgesetzter Lutz Gehring ihr keinen Glauben schenkt, ermittelt sie auf eigene Faust. Ihre Suche führt sie in ein verschlafenes Dorf in Brandenburg. Doch ist hier wirklich alles so ruhig, wie es scheint?

Parallel lässt Elisabeth Herrmann einen zweiten Protagonisten in das Geschehen einsteigen: Jeremy Saaler, der in der Praxis des psychiatrischen Gutachters von Charlotte Rubin mitarbeitet. Er heftet sich an die Fersen der Schwester Rubins, die junge, gut aussehende Tierärztin Cara, die mit ihrer Schwester nichts mehr zu tun haben will.

In der zweiten Hälfte des Buches nimmt die Geschichte deutlich an Fahrt auf, als die beiden Ermittelnden unabhängig voneinander in dem brandenburgischen Dorf landen. Die Autorin schafft es, hier eine unheimlich düstere und beklemmende Atmosphäre zu kreieren. Es geht lange nicht mehr nur um den grausamen Mord, sondern um die ganze Dorfgemeinschaft in dem aussterbenden Ort. Eindrucksvoll und mit manch hartem Tobak bringt Elisabeth Herrmann dem Leser die Hoffnungslosigkeit und Einsamkeit der Menschen in dem verlassenen Landstrich näher. Und wie es in einem guten Plot sein muss, endet der Krimi mit einem großen Showdown, der nicht nur absolut überraschend, sondern erschreckenderweise auch sehr realistisch ist.

Elisabeth Herrmann zählt seit Jahren schon zu den besten deutschen Kriminalautoren, viele ihrer Bücher, wie zum Beispiel „Die letzte Zeugin“, wurden verfilmt. Jetzt hat sie es mit „Das Dorf der Mörder“ tatsächlich noch einmal geschafft, sich zu steigern. Überzeugen Sie sich selbst!

Andrea Lankes

Herrmann, Elisabeth: Das Dorf der Mörder. München, Goldmann. 2013. € 19,99

Gewinnspielfrage: In welchem Bundesland liegt das kleine Dorf?

Die Antwort senden Sie bitte bis Montag (22. April) an gewinnspiel[at]16vor.de. Die Gewinner werden in der nächsten Woche schriftlich benachrichtigt. Die Bücher können in der Mayerschen Interbook abgeholt werden.

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