„Musik für Jedermann“

GROSSLITTGEN. Mit Daniel Cook ist erneut einer der Organisten der Westminster Abbey zu Gast beim Himmeroder Orgelsommer. An diesem Sonntag wird er ab 15 Uhr an der weithin bekannten Klais-Orgel zu hören sein.

Daniel Cook, Organist in der Westminster Abbey, spielt am Sonntag in der Abtei Himmerod. Foto: privatWer Orgel einmal abseits der gängigen Klischees und ohne den üblichen Grauschleier erleben möchte, der ist im Eifel-Kloster Himmerod an der richtigen Adresse. Der „Internationale Orgelsommer“ der Abtei mit renommierten Künstlern aus aller Welt zählt inzwischen zu einer der profiliertesten Konzertreihen in Europa und ist mit überdurchschnittlich hohen Besucherzahlen eine der wohl bestbesuchten Orgelkonzertreihen überhaupt.

Es sind vor allem die Organisten aus dem angelsächsischen Raum, die den Himmeroder Konzerten ihr so ganz eigenes Profil verleihen. Ob renommierte Hochschulprofessoren, freischaffende Konzert- oder weithin bekannte Kathedralorganisten, gemeinsam ist ihnen allen, dass sie ihrem Publikum erfrischend farbenfrohe Programme abseits ausgetretener Pfade präsentieren. Sie verstehen Musik als eine Form der Kommunikation, und so sollen die Zuhörer musikalisch unmittelbar angesprochen und berührt werden. Dass dies mit einem statischen Instrument wie der Orgel überzeugend gelingen kann, zeigen die seit Jahren stetig steigenden Besucherzahlen der sommerlichen Konzerte in der Abtei.

Aber auch die ungezwungene und unkonventionelle Art, mit der sich die Veranstaltungsreihe schon äußerlich präsentiert, überzeugt. Nicht „Könner für Kenner“ lautet das Motto, sondern „Musik für Jedermann“. Die im Konzert dargebotenen Werke sollen schlicht erfreuen, ja unterhalten dürfen. Daher erklingen, sehr zur Freude des Publikums, regelmäßig auch Bearbeitungen bekannter Klavier- oder Orchesterwerke auf der Orgel.

Im Programm von Daniel Cook, Hauptorganist des weltberühmten Knabenchors von Westminster und Assistent des Musikdirektors der Kathedrale, darf man sich zunächst auf erlese Musik der englischen Romantik freuen, so auf Alfred Hollins festliche „Concert Ouverture“. Selten zu hören ist Charles Villiers Stanfords opulente „Sonata Britannica“. Mit diesem Opus erweist er keinem Geringeren als Johannes Brahms seine Reverenz, dessen bekanntes Wiegenlied er im langsamen Mittelsatz seiner Sonate zitiert. Ein weiterer Leckerbissen des Konzerts ist die abschließend zu hörende „Sonata Eroica“ des Belgiers Joseph Jongen. Dieses noch ganz der französischen Symphonik verpflichtete Werk, das ein zu Beginn vorgestelltes Thema meisterhaft variiert, zählt zu den brillantesten Orgelkompositionen des frühen 20. Jahrhunderts.

Weitere Termine: 10. August: Katherine Dienes-Williams, Director of Music, Guildford Cathedral (UK); 24. August: Domorganist Prof. Franz Josef Stoiber, Regensburg; 7. September: Kirstin Chávez (New York), Mezzosopran, und Marc Baumann, Titularorganist am Straßburger Münster; 22. September: Tobias Frank, Neubrandenburg.

Konzertbeginn ist jeweils 15 Uhr. Statt Eintritt wird um eine Spende für den Erhalt von Konzertreihe und Kloster gebeten.

Weitere Infos: www.abteiorgel.de oder www.abteihimmerod.de.

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