17 Frauen am Start
TRIER. Sie soll vor allem Menschen ansprechen, die schon eine Familie haben und eine gute Portion Lebenserfahrung mitbringen – die neue Teilzeitausbildung der Karl Borromäus Schule in Trier. Heute starteten 17 Schülerinnen den ersten Lehrgang.
Die Ausbildung zur Kranken- und Gesundheitspflegerin dauert in Teilzeit vier statt in Vollzeit drei Jahre. Dieses der individuellen Lebensphase angepasste Lernen und Arbeiten sei besonders attraktiv für Mütter und Väter, Alleinerziehende, Wiedereinsteiger ins Berufsleben und Menschen mit Berufserfahrung in der Pflege, die bisher keine Möglichkeit hatten, eine qualifizierte Ausbildung zu absolvieren, sind die Verantwortlichen überzeugt. „Das Altersspektrum der Teilzeitauszubildenden reicht von knapp unter 20 bis zu über 50 Jahren“, berichtet Mechthild Schumacher, Diplom-Pädagogin und Lehrerin an der Karl Borromäus Schule. „Statt 39 Stunden sind die Teilzeit-Schülerinnen wöchentlich zu 75 Prozent bei uns. Das erlaubt ihnen, Familie und Beruf besser zu vereinbaren. In der Planung der vier Jahre sind auch die Schulferien berücksichtigt, damit Mütter mit schulpflichtigen Kindern weniger Betreuungsengpässe haben.“
Die Teilnehmerinnen, welche die Schule 2018 als examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen verlassen wollen, erwarteten beste Berufsaussichten mit der Möglichkeit, sich weiter zu qualifizieren. „Das Klinikum Mutterhaus selbst sieht sich in der gesellschaftlichen Verantwortung, den Bedarf an Pflegekräften nicht nur für das eigene Haus, sondern auch für die Region auszubilden“, betont der Kaufmännische Geschäftsführer Jörg Mehr. „Wir selbst setzen natürlich auch auf Fachkräfte mit Lebenserfahrung, die ihr persönliches Umfeld schon in Trier haben und uns somit auch erhalten bleiben.“ Doch auch unabhängig vom Krankenhaus böten sich vielfältige Berufsfelder, in denen die Gesundheits- und Krankenpfleger Fuß fassen könnten. Auch in der ambulanten Pflege, in niedergelassenen Praxen, in Sanitätshäusern oder bei Krankenkassen ist ihr Know-how nach der Ausbildung geschätzt und gefragt.
Oberbürgermeister Klaus Jensen begrüßte die Schülerinnen in einer offiziellen Feierstunde: „Seit über 20 Jahren kann ich hier in Trier beobachten, dass die Borromäerinnen und das Krankenhaus schon immer sehr innovativ waren: medizinisch, organisatorisch und auch in den begleitenden Diensten. Ich gratuliere allen Schülerinnen zu ihrer Entscheidung, die Ausbildung hier zu beginnen. Auch mit Blick auf den demografischen Wandel müssen zukünftig genug Pflegende da sein. Sie haben sich für einen Beruf mit bester Zukunftsperspektive entschieden, in dem sie jeden Tag mit Menschen zu tun haben und ihnen helfen können“, so Jensen.
von 16vor