Kontrastreiches Programm

TRIER. Das Requiem KV 626 von Wolfgang Amadeus Mozart steht am Sonntag um 17 Uhr auf dem Programm, das der neue Trierer Domkapellmeister Thomas Kiefer für sein erstes Domkonzert im neuen Amt zusammengestellt hat.

150 Stimmen aus Mädchenchor, Domsingknaben und Trierer Domchor musizieren gemeinsam mit dem Philharmonischen Orchester der Stadt Trier unter der Leitung von Domkapellmeister Thomas Kiefer. Foto: privatIn der schwierigen Frage nach Ergänzungsmöglichkeiten für das einstündige Werk ist Kiefer im Mittelalter und im 20. Jahrhundert fündig geworden und setzt dabei bewusst auf Kontraste.

Bevor alle Chöre der Dommusik (Mädchenchor, Domsingknaben und Domchor) am Ende des Konzertes Mozarts unvollendetes Requiem in der vervollständigten Fassung von Franz Xaver Süßmayr zur Aufführung bringen, stimmen die Domsingknaben die Gregorianische Totenmesse „Missa pro defunctis“ an, die die textliche Vorlage bildet für alle lateinischen Requiem-Vertonungen. Kontrastiert werden die Gesänge von drei Orchester- und Orgelwerken des estnischen Komponisten Arvo Pärt, interpretiert vom Philharmonischen Orchester der Stadt Trier, und Chormusik des Schweden Thomas Jennefelt.

„Ich habe bewusst Abstand genommen von den Werken, die man immer wieder in Kombination mit dem Mozart-Requiem hört: die Maurerische Trauermusik, das Klarinettenkonzert, diverse Sinfonien und Psalmvertonungen, weil ich finde, dass sie oftmals mehr ablenken als ergänzen“, so der neue Domkapellmeister. „Mit den Gregorianischen Gesängen, dem Ursprung aller Sakralmusik, und den minimalistischen Klängen von Arvo Pärt und Thomas Jennefelt möchten wir den Zuhörern eine Zeit der Ruhe und Konzentration im Dom geben, die es ermöglicht, sich in besonderer Weise Mozarts perfekter Harmonie zu öffnen. Es ist das Wunder der Stille, das Pärts archaische Musik so einzigartig und unverwechselbar macht. Raum, Zeit und Gedanken stehen still, der Blick auf das Wesentliche wird frei, in diesem Konzert heißt dies: Requiem aeternam – Ruhe, immerwährende.“

Petar Entchev, Konzertmeister der Trierer Philharmoniker, ist der Solist in „Fratres“, einem Werk für Violine, Streichorchester und Schlagwerk (1977). Domorganist Josef Still interpretiert „Annum per annum“ (1980), in dem das bewusste Abschalten der Windversorgung der Orgel außergewöhnliche, apokalyptische Klänge entlockt. Schließlich erinnert „Cantus in Memory of Benjamin Britten“ (1980) an den von Pärt sehr verehrten britischen Komponisten, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre.

Antonia Lutz (Sopran), Annette Markert (Alt), Eric Stokloßa (Tenor) und Vinzenz Haab (Bass) bilden das Solistenquartett für Mozarts unvollendete Totenmesse. 150 Stimmen aus Mädchenchor, Domsingknaben und Trierer Domchor musizieren gemeinsam mit dem Philharmonischen Orchester der Stadt Trier unter der Leitung von Domkapellmeister Thomas Kiefer.

Tickets gibt es für 24 Euro (ermäßigt 12 Euro) in der Dominformation und unter www.ticket-regional.de.

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