Schweigeminute an der Stele

TRIER. Jüdische Kultusgemeinde und Stadt gedenken am kommenden Samstag der Opfer der Pogromnacht vom 9. November 1938. Am Sonntag wird im „Broadway“ erstmals der Dokumentarfilm „Auf der Suche nach dem letzten Juden in meiner Familie“ gezeigt.

Viele Geschäfte und Häuser wurden von den Nazis geplündert, hilflose jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger gedemütigt, beraubt, verhaftet oder ermordet. Mit dem 9. November 1938 begann die systematische nationalsozialistische Vernichtungspolitik, der sechs Millionen Juden zum Opfer fielen.

Oberbürgermeister Klaus Jensen und die kommissarische Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde, Jeanna Bakal, werden um 18 Uhr an der Stele Am Zuckerberg/Metzelstraße, die an die alte und zerstörte frühere Synagoge in Trier erinnert, einen Kranz niederlegen. Eine Schweigeminute, Worte des Gedenkens durch OB Jensen und Joram Moyal, Vorstandsmitglied der Jüdischen Kultusgemeinde und ein Gebet in hebräischer Sprache runden die Feierstunde, zu der alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen sind, ab.

In engem Zusammenhang mit dem 75. Jahrestag der Pogromnacht zeigt die Volkshochschule Trier am Sonntag, 10. November, 16.45 Uhr, im „Broadway-Filmtheater“, Paulinstraße, unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Klaus Jensen die Uraufführung des Dokumentarfilms „Auf der Suche nach dem letzten Juden in meiner Familie“. Der in Berlin lebende Regisseur Peter Haas wurde auf der Suche nach den Spuren seines 1942 im KZ Buchenwald ermordeten jüdischen Großvaters Eduard Haas in Trier fündig, wo dieser 1884 geboren wurde. Der Film von Peter Haas und Co-Autorin Silvia Holzinger zeigt die Lebensstationen seines Großvaters in der Moselstadt auf und konfrontiert seine zehn Cousinen und Cousins, die weit verstreut in Deutschland und Europa leben, mit den Fragen, ob sie ihre Herkunft überhaupt noch interessiert und welche Rolle sie in ihrem Leben gespielt hat. Nach der Filmpremiere findet in Anwesenheit von Peter Haas und Silvia Holzinger eine Diskussion statt.

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