Inferno (Dan Brown)

Brown, Dan: Inferno. Köln, Lübbe. 2013Am 22. Juni 1964 wurde Dan Brown in New Hampshire geboren, er studierte Englisch und Spanisch und gehört inzwischen zu den erfolgreichsten Autoren aller Zeiten. Der Durchbruch gelang Brown mit der Erfindung des Helden seiner Romane Robert Langdon, der seit „Illuminati“ und „Sakrileg“ allen Lesern seiner Bücher bestens vertraut ist als Symbolforscher aus Harvard und ihnen sehr ans Herz gewachsen ist. Brown selbst hat die Verfilmungen produziert, auch sie wurden Blockbuster wie die Romanvorlagen. Leser des “Buchtipps der Woche” können das Werk gewinnen. Die Mayersche Interbook und 16vor verlosen jede Woche zwei Exemplare des vorgestellten Buches. Dazu muss die Frage am Ende des Artikels richtig beantwortet werden.

„Inferno“ wurde erwartet wie kein zweites Buch in den letzten Monaten. Die Vorab-Veröffentlichungen hatten immense Zugriffsraten, die Vorabnachfrage war enorm, der Abverkauf in den ersten Tagen immer auf den Spitzenplätzen der Buchhandelsrankings.

Wieder deckt der altbekannte Romanheld aus „Illuminati“ und „Sakrileg“ eine mystisch-religiöse Verschwörung auf. Er bedient sich der 600 Figuren aus Dantes „Göttlicher Komödie“ – Dantes Vision von Hölle und seiner Vorstellung vom Paradies. Tief taucht er in die Bilder und Gedankenwelten des Mittelalters ein, ein wahrer Tummelplatz für Bildnisse von ewiger Verdammnis, grausigen Strafen und Verfolgungen, schauerlichen Szenarien und der Sünde schlechthin. Die Reise führt in die Jahre 1306 bis 1314 – zum Feuersturm und zu den Eisseen, zu Brutus und Judas und Luzifer selbst.

700 Jahre alt ist Dantes Werk, und Dan Brown hat alles herausgeholt. Nicht, um den Text nachvollziehbar zu machen, sondern um seinen Protagonisten durch die Pforten der Hölle zu schicken. Und in die Arme einer geheimnisvollen, schönen Frau…

Durch fast ganz Eurpoa lässt er seinen Wissenschaftler reisen, um die Prophezeihung, die uns wohl alle betreffen kann, doch am Ende zu beeinflussen. Tweedanzugtragend (von Harris, versteht sich) deckt er, der auch schon im „Sakrileg“ geheime Codes entschlüsselte, auch hier ein Geheimnis nach dem anderen auf. Im „Sakrileg“ geschah dies via Bilder und Symbole, im „Inferno“ entschlüsseln sich die Botschaften über Quellen und Zitate aus der „Göttlichen Komödie“.

Diesmal ist das Verschwörungsziel ein Unfurchtbarkeitsvirus, eine weltbedrohende, gentechnische Manipulation. Nein, nicht die Gegenwart und die Zukunft Einzelner steht auf dem Spiel, sondern das Schicksal der gesamten Menschheit.

Suche, und du wirst finden – und so verschlingen wir beim Lesen Seite um Seite, es ist hochspannend, es ist Topunterhaltung wie immer bei Dan Brown, kurzweilig und atemlos kommt die Story voran, Kopfkino entlang der „Weltliteratur erster Teil“ inspired by Dante.

Die Suche endet nicht in Tweed, sondern im Brioni-Anzug, was verwundert, wie auch das Ende selbst ein Feuerwerk voller Überraschungen und Wendungen ist. Beste Unterhaltung also – nicht mehr und nicht weniger will Dan Brown seiner Leserschaft geben. Und das ist ihm wieder voll und ganz gelungen.

Barbara Hammes (Filialleitung)Wer mag, kann auch Nachdenken: Zur Einstimmung gibt es einen wahren Satz, der wert ist, gedacht zu werden, den er stimmt heute genau wie an allen Tagen, die seit Entstehung der Menschheit vergingen und kommen werden: „Die heißesten Orte der Hölle sind reserviert für jene, die in Zeiten moralischer Krisen nicht Partei ergreifen.“

Nach Blick in die Tageszeitung wissen wir, wie wahr dieser Satz ist, und mögen vielleicht lieber lesend vor der Wirklichkeit fliehen, die oft absurder und brutaler und auch kränker ist als der phantastischste Roman.

Barbara Hammes

Brown, Dan: Inferno. Köln, Lübbe. 2013. € 26

Gewinnfrage: Welches Werk der Weltliteratur spielt in dem neuen Roman die Hauptrolle?

Die Antwort senden Sie bitte bis Montag (27. Mai) an gewinnspiel[at]16vor.de. Die Gewinner werden in der nächsten Woche schriftlich benachrichtigt. Die Bücher können in der Mayerschen Interbook abgeholt werden.

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