TBB beendet Rechenspiele

Mit einem hart erkämpften Sieg bei den Fraport Skyliners hat sich die TBB Trier gestern Abend den Klassenerhalt in der Basketball-Bundesliga gesichert. Den 78:70-Endstand verdienten sie sich mit einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit. Vor allem von jenseits der Drei-Punkte-Linie klappte es nach dem Seitenwechsel besser. Mit Jermaine Bucknor (14), Andreas Seiferth (14), Barry Stewart (13) und Nate Linhart (12) trafen vier Spieler für die TBB zweistellig.

FRANKFURT. Manchmal hängt das Wohl und Wehe einer ganzen Saison von einem einzigen Wurf ab. Oder von zweien. Dass die mitgereisten Fans der TBB Trier gestern Abend noch lange nach dem Spiel mit viel Tätarätä ihre Nicht-Abstiegs-Humba hüpfen konnten, lag jedenfalls zu einem guten Teil daran, dass Nate Linhart und Jermaine Bucknor kurz vor Ende des dritten Viertels den Bann brachen. Die ersten erfolgreichen Trierer Dreier des Abends ließen lange auf sich warten. Dass sie so kurz hintereinander durch die Maschen des Frankfurter Korbs zischten, entmutigte die Gastgeber sichtlich. Ihre Führung gab die Mannschaft von Trainer Henrik Rödl bis zur Schlusssirene nicht ab.

Die Partie lief, wie eine Partie wohl laufen muss, in der für beide Mannschaften der Klassenerhalt auf dem Spiel steht. Kampf war das bestimmende Thema des Abends. Am Ende hatten die gut 4400 Zuschauer in der mäßig gefüllten Ballsporthalle 54 Freiwürfe zu sehen bekommen.

Dass die Frankfurter zunächst vorne lagen, lag an ihrer starken Defensive. Gegen die ersatzgeschwächten Skyliners, die ohne etatmäßigen Point-Guard antreten mussten, taten sich die Trierer lange schwer. „Erst Ende des dritten Viertels haben wir richtig verstanden, wie wir dagegen halten müssen“, sagte Rödl.

Dass es da noch nicht zu spät war, hatte seine Mannschaft Andreas Seiferth zu verdanken. Zehn der ersten 14 Trierer Punkte gingen auf das Konto des Centers, der später wegen seines fünften Fouls das Parkett verlassen musste. Mit nur einem Zähler Rückstand rettete sich Trier in die Halbzeitpause. Danach nahmen dann mehr und mehr der ehemalige Frankfurter Bucknor, Linhart und Barry Stewart das Spiel in die Hand. Zudem überzeugte Aufbauspieler Bastian Doreth, der von der Bank kam, seinen Trainer so sehr, dass er ihn knapp 30 Minuten spielen ließ. „Er hatte das Spiel super im Griff“, lobte Rödl.

Mit dem verdienten Sieg beendeten seine Männer die Rechenspiele, die der Punktestand im Tabellenkeller Mannschaft und Anhang zuvor abverlangt hatten. Die Skyliners hingegen haben nach der Niederlage ein Endspiel vor der Brust. Nächsten Sonntag empfangen sie mit Ludwigsburg einen
weiteren Abstiegskandidaten.

Muli Katzurin, der Frankfurter Trainer, hat nicht nur einen der lustigsten Nachnamen des deutschen Profisports, sondern auch die Fähigkeit, sehr böse zu gucken. Das tat er ab dem dritten Viertel und besagten wichtigen Trierer Treffern durchgängig und hörte auch zur Pressekonferenz nicht damit auf. Er habe mehr erwartet von seiner Mannschaft, sagte er dann. „Wir haben nicht gespielt, als ginge es für uns gerade um alles.“ Für die TBB geht es nach dem Sieg um wenig mehr als einen genüsslichen Ausklang dieser Saison mit den unverhofften Höhen zu Beginn und den unerwarteten Tiefen gegen Ende. Am Mittwoch reisen Mannschaft und Fans nach Berlin zum Spiel gegen Alba. Den Rechenschieber werden sie zu Hause lassen.

TBB: Bucknor (14), Seiferth (14), Stewart (13), Linhart (12), Doreth (8), Harper (6), Chikoko (5), Mönninghoff (3), Saibou (3), Howell (0).

Skyliners Frankfurt: Robertson (14), Brooks (13), Klein (11), Peacock (8), Prowell (8), Barthel (6), Merz (6), Voigtmann (4), Nolte (0), Wright (0), Oldenburg (0), Novak (0)

Viertel: 22:18, 13:16, 16:22, 19:22

Zuschauer: 4470

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