Stadt fällt weitere Bäume
TRIER. Die Stadt hat am Morgen in der Kaiserstraße zwei weitere Kastanien gefällt. Die Maßnahme stehe in keinerlei Zusammenhang mit dem Unglück, bei dem vorvergangene Woche eine Frau durch einen umstürzenden Baum getötet wurde.
Das versicherte der Leiter des Grünflächenamt, Franz Kalck.
Nach dem verheerenden „Baumversagen“ in der Wilhelm-Rautenstrauch-Straße ist man im Rathaus nun um umfassende Vorabinformation bemüht. So lud das Grünflächenamt am Montag die Lokalpresse zu einem Vor-Ort-Termin ein. An der Ecke Kaiserstraße / Hindenburgstraße entfernte die Pflegekolonne zwei wahrscheinlich nach dem Krieg gepflanzte Kastanien. Die beiden Gewächse sind Teil einer 60 Bäume umfassenden Liste, die im Laufe des Jahres zusätzlich zur offiziellen Baumfällliste erstellt wurde, erklärte Amtsleiter Franz Kalck. Er betonte, dass die Maßnahme Routine sei und keine unmittelbare Reaktion auf das Unglück. Im konkreten Fall habe man Fäulungen in Stamm und Stock festgestellt, weshalb die Standsicherheit der beiden Kastanien nicht mehr hinreichend gesichert gewesen sei. Auf die Frage, weshalb die Bäume nun gefällt wurden und nicht schon früher, erklärte Kalck: „Es gibt immer einen Punkt, an dem man zu dem Ergebnis kommt, dass ein Baum keine Zukunft mehr hat und andere Maßnahme nicht mehr weiterhelfen“. Über das Jahr würden Bäume aus unterschiedlichsten Gründen erfasst, weil sie gefällt werden müssten. Darunter seien auch solche, die beispielsweise in Leitungen hineinwüchsen, oder aber abgestorben seien.
Nach dem Landespflegegesetz müssen die Bäume bis zum 28. Februar entfernt werden, eine spätere Fällung ist unter anderem aus Gründen des Vogelschutzes problematisch. Im vergangenen Jahr sei man aufgrund der Witterung in der gesetzten Frist nicht fertig geworden und habe deshalb mit Ausnahmegenehmigungen arbeiten und einzelne Bäume noch im März fällen müssen, berichtete Kalck. Auch deshalb habe man beschlossen, dieses Mal die Arbeiten so früh wie möglich zu starten. Theoretisch dürfen Bäume allerdings bereits ab Oktober gefällt werden, doch nehme sein Amt diese Arbeiten grundsätzlich erst dann vor, wenn die Bäume vollständig entlaubt seien. Kalck verteidigte erneut die bisherigen Baumkontrollen der Stadt und betonte einmal mehr: „Es gibt keine absolute Sicherheit“, Bäume seien lebendige Organismen. Ob die beiden Kastanien in der Kaiserstraße unter einer Pilzerkrankung litten, werde nun untersucht, kündigte der Amtsleiter an. Auf der Liste der 60 Bäume, die in den nächsten Wochen entfernt werden müssen, finden sich nur einige wenige Kastanien. Weichen müssen vom Ahornweg bis zur Zurmaienerstraße auch Platanten, Pappeln, Vogelkirschen, Ebereschen, Robinien, Birken und viele weitere Baumsorten. Laut Kalck werden die meisten der gefällten Bäume durch Neupflanzungen ersetzt.
Die Liste der Bäume finden Sie hier.
Weitere Informationen zum Thema: „Es gibt keinen Grund, etwas zu verschleiern“
von Marcus Stölb