Das finstere Tal (Thomas Willmann)

Ja, schon wieder ein neuer Alpenkrimi. Und nein, er ist nicht zu vergleichen mit den Allgäukrimis um den wohl bekannten Kommissar Kluftinger. Dieses Erstlingswerk von Thomas Willmann, der als freier Kulturjournalist, Autor und Übersetzer in München lebt, ist aufreibend, spannend, furios, eine Mischung aus Kriminalroman und Western. Die perfekte Mischung für einige fesselnde Lesestunden.

Nach dem Lesen der ersten Seiten war ich zögerlich, ob dieses Buch was für mich ist. Ich bin keine leidenschaftliche Krimileserin und dieser schien mich nicht mitzureißen. Die Sprache Thomas Willmanns ist toll, keine Frage, aber irgendwie altmodisch.

Doch je mehr ich mich auf diesen Stil einließ, umso besser gefiel es mir. Dieses altmodische Erzählen passt absolut zur Geschichte: Es ist ein kleines Dorf in den Alpen. Das Dorf besteht aus einer eingeschworenen Gemeinschaft, die seit Generationen abgeschieden vom Rest der Welt lebt. Man kennt sich und jede Veränderung wird verachtet. Angeführt wird das Dorf von dem Clan der Brenners: Ein alter Herr mit seinen erwachsenen Söhnen.

Kurz vor Winterbeginn kommt ein Fremder in das Dorf. Natürlich ist er nicht willkommen, doch mit Goldstücken erkauft er sich zumindest kurzweilig Akzeptanz. Sein Name ist Greider, er ist Maler und möchte die herrliche Landschaft in dieser Gegend zeichnen. Dass dies nicht der einzige Grund für sein Kommen ist, wird schnell klar. Spätestens nach dem ersten Toten, ein Sohn des Brenners.

Stück für Stück werden die dunklen Geheimnisse des Dorfes aufgedeckt. Und was gemächlich und altmodisch begonnen hat, entwickelt sich zu einem fulminanten, aufregenden Spektakel. Es tun sich Abgründe auf, die wirklich perfider Natur sind, welche aus der Geschichte aber ein Ganzes machen.

Zu viel möchte ich nicht verraten. Ich kann nur sagen: Lassen Sie sich auf diesen tollen Kriminalroman ein, nicht umsonst stand er auf der Krimi-Bestenliste. Es lohnt sich!

Andrea Lankes

Willmann, Thomas: Das finstere Tal. Berlin, Ullstein. 2011. € 9,99.

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