Datum für Demontage der Kabinenbahn
Die Tage der Trierer Kabinenbahn sind gezählt: Nach dem derzeitigen Stand der Planungen erfolgt am 13. November der Rückbau der Tragseile, die das westliche mit dem östlichen Moselufer verbinden. Diesen Termin nannte am Mittwoch auf Anfrage von 16vor das Presseamt des Rathauses. Anschließend kann mit dem Abriss der beiden Stationen in Zurlauben und am Weisshaus begonnen werden. Für die Wiederinbetriebnahme hatte sich kein Investor gefunden. 44 Jahre nach ihrem Start am 5. August 1967 endet damit ein Kapitel Trierer Verkehrsgeschichte.
TRIER. Gemessen an dem Proteststurm, den die drohende Schließung einer Tankstelle in der Ostallee entfacht hat, weht in Sachen Kabinenbahn bislang nur ein laues Lüftchen. Wirklicher Widerstand gegen das programmierte Aus für das einzigartige Verkehrsmittel, das seit einem Jahrzehnt nicht mehr so recht in Fahrt kam, formierte sich nie. Es gab weder Unterschriftenlisten noch Online-Petitionen, allenfalls ein paar Leserbriefe und Anfragen im zuständigen Ausschuss des Stadtrats. Dabei ist die Touristenattraktion mit ihren beiden, in den Stadtfarben Gelb und Rot gehaltenen Kabinen für viele kaum mehr wegzudenken.
Nun scheint es, als müssten sich die Trierer langsam aber sicher daran gewöhnen, dass die Bahn bald von der Bildfläche verschwinden wird. Ursprünglich hatte der Betreiber die Anlage bis Ende August demontieren sollen, doch diese Frist ließ sich nicht mehr einhalten. Denn schon für das Entfernen der Tragseile, die sich über die Mosel spannen und die Verbindung zwischen Zurlauben und dem Weißhauswald herstellen, muss eine ganze Reihe von Behörden eingeschaltet werden. Das erklärt denn auch, weshalb man im Rathaus den Termin 13. November noch unter einen gewissen Vorbehalt stellt: Der Rückbau der Tragseile könne an dem besagten Sonntag erfolgen, „sofern alle betroffenen Behörden (Wasserschifffahrtsamt, DB Netz AG / Bahngleise, LBM, verschiedene städtische Ämter) und sonstige Beteiligte zustimmen“. Vorgespräche seien bereits geführt und notwendige Anträge vom Betreiber in die Wege geleitet worden, teilte das Presseamt weiter mit.
Anschließend kann mit den Abrissarbeiten an der Tal- bzw. Bergstation begonnen werden. Das Areal auf dem östlichen Moselufer dürfte alsbald wieder bebaut werden. Dem Vernehmen nach gibt es mehrere Interessenten für die Fläche, von der man auf die Palliener Sandsteinfelsen und das Weisshaus blicken kann.
Weitere Informationen zum Thema: Countdown für Kabinenbahn
von Marcus Stölb