Gusto Antico bei Vali

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„Ciambelline al vino“, sagt Annalisa Fusco. Es klingt, als rezitiere sie ein Gedicht. Ein Gedicht ist das Gebäck allemal, eine Spezialität, darin Weißwein und Anis. Allein schon für diese Köstlichkeit lohnt der Gang ins Gusto Antico bei Vali im Trierer Gartenfeld. „Das ist komplett ohne Fett gebacken“, erklärt Fusco. „In Italien sagen wir deshalb auch ‚Ciambelline di magro‘ dazu“ – was so viel heißen soll wie „leichtes Gebäck“.

In Heidar Razavinias und Annalisa Fuscos Lebensmittelgeschäft im Osten der Stadt findet sich eine Vielzahl von Produkten, die in Trier einzigartig sind. Was das Ehepaar anbietet, findet sich so kein zweites Mal in der Umgebung. Schließlich basiert das Unternehmen auf einem Konzept, das viel mehr umfasst als „nur“ eine Auswahl außergewöhnlicher Waren. „Alle unsere Produkte sind organisch und ökologisch“, erläutert Razavinia, vielen auch als „Vali“ bekannt. Die Verpackungen der „Pasta de Matteis“ sind sogar biologisch abbaubar. Doch die Erfinder des Gusto Antico verfolgen noch eine weitere Idee: „Wir möchten einen Beitrag dazu leisten, dass kleine und mittlere Produzenten in Italien wieder eine Chance haben, zu überleben, und nicht dichtmachen müssen oder von Konzern aufgekauft werden“, so Razavinia, der vor einem Vierteljahrhundert aus Persien nach Deutschland kam. Gemeinsam mit seiner italienischen Frau besucht er regelmäßig sämtliche Lieferanten. Vor Ort testen dann beide die Produkte und überzeugen sich von deren Qualität.

So auch von der des Balsamico-Ketchups „De Nigris“, Italiens „Produkt des Jahres 2013“. Oder den Naturbieren der Familienbrauerei San Biago in Assisi. Im Gusto Antico findet man Prosecco von La Farra ebenso wie biologisches Olivenöl ohne Farbstoffe, Pistazien-Creme, Trüffel-Risotto oder Safran aus Persien. Koscheren Wein bieten die Beiden an, auf Wunsch ordern sie auch iranischen Kaviar und frischen Trüffel. Veganer kommen ebenso auf ihre Kosten.

Apropos: Obschon es sich durchweg um erlesene Produkte und auch Delikatessen handelt, stimmt der Preis. Das ist nur möglich, weil die Lebensmittel direkt beim Produzenten bezogen werden, also keine Zwischenhändler mitverdienen. „So behalten bei uns die Produkte auch ihren ursprünglichen Namen“, betont Annalisa Fusco. Namen wie „Ciambelline al vino“, das vorzügliche Gebäck aus der ältesten Konditorei Terracinas.

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