Trier – deine Künstler: Pia Müller

Bei der Ausstellung im Stadtmuseum zum Ramboux-Preis 2010, für den sie nominiert war, saß Pia Müller knapp zwei Meter über dem Boden auf einem Sockel und spielte Wasserspeier. Statt Wasser stieß sie Klagelaute aus – eine Reminiszenz an ein heute leider kaum noch verwendetes architektonisches Element. Für ihre intelligenten, amüsanten Performances erhielt die gebürtige Wittlicherin bereits 2007 den Kunstpreis Robert Schuman. Vorbilder für ihre Arbeit hat sie keine, denn für sie „liegt die Inspiration im Leben an sich“. Durch Performances gelingt es der 34-Jährigen, zwei ihrer Leidenschaften zu verbinden: Sport und Kunst.

Wie kamen Sie zur Kunst?

Diese Frage hat sich mir nie gestellt, da von klein auf das künstlerische Werkeln einen wesentlichen Bestandteil meiner Freizeitgestaltung eingenommen hat.

Gibt es Künstler, die Sie inspirieren/inspiriert haben?

Ich sehe mir gern gute Kunst an, aber für mich liegt die Inspiration im Leben an sich.

Autodidakt oder Ausbildung/Studium?

Der Weg zum Diplom und Meisterschüler war ein langer, mit Höhen und Tiefen bestückt.

Gibt es ein Kunstwerk, das Sie bewundern?

Was ist Bewunderung? Das Erinnern von Erlebnissen, die sich nicht aus dem Bewusstsein drängen lassen. Davon gibt es einige.

Mit welcher/n Technik/en arbeiten Sie?

Mein Schwerpunkt liegt in der Performance, allerdings entstehen auch Werke von Zeichnungen über Fotos und Videos bis hin zu Raum einnehmenden Installationen.

Was gibt Ihnen Kunst?

Meine Arbeit gibt mir Energie. Die Bestätigung nach einer Aufführung, das Richtige zu tun, ist super.

Was ist ihr künstlerischer Antrieb?

Mein Leben und alle die, die daran Teil haben, als Förderer, Fans, Familie und Freunde. Danke an dieser Stelle an euch.

Können Sie von Ihrer Kunst leben?

Wer kann das schon als Performance-Künstler? Wenn die lehrenden und handwerklichen Tätigkeiten wegfallen?!

Wie beurteilen Sie die Künstlerszene in Trier?

Sehr verborgen, reserviert, obwohl viele gute Leute hier sind, was ich seit meiner Mitgliedschaft in der GB-Kunst feststellen darf.

Wie lässt es sich in Trier als Künstler arbeiten?

Meine Arbeit liegt im Fokus, da ich wenig Ablenkung erfahre. Künstlerisch gesehen hat das immer Vor- und Nachteile.

Wo kann man Ihre Werke sehen?

In der kommenden Woche im Kölner Orangerie-Theater bei der „Akademie der Muße“. Am 16. und 23. September bin ich im Atelier von Katharina Worring eingeladen (Trierer Hafen, Tonstr. 12) – lassen Sie sich überraschen.

Wo würden Sie gerne mal ausstellen?

Der Ort sollte schon was erlebt haben, ich muss mich wohlfühlen. Wo dieser sich befindet, ist nicht so entscheidend. Vielmehr die Organisation und gute Betreuung machen einen Ort komplett.

Pia Müller wurde 1978 in Wittlich geboren und wuchs dort auch auf. Nach ihrer Schulzeit schloss sie eine Ausbildung mit einigen Gesellenjahren als Damenschneiderin ab, was ihrer Performancearbeit heute zugute kommt. In Saarbrücken lebte sich die Künstlerin an der HBKsaar aus und fand ihren Weg zur Körperarbeit. Seit 2004 ist der Körper ihr wesentliches Arbeitsmedium. Durch ihn ist es der 34-Jährigen gelungen, die beiden Leidenschaften Sport und Kunst zusammenzufügen.

Weitere Informationen über Pia Müller finden Sie hier.

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