Tag und Nacht für Toleranz
TRIER-SAARBURG. Lebendige Bücher, Rundgänge auf den Spuren Abrahams und von Nazi-Verfolgten, Flashmobs und Diskussionen mit Schülern – das sind nur einige Programmpunkte der Aktionstage „Wir für Demokratie – Tag und Nacht für Toleranz“.
Die Veranstaltungsreihe findet vom 13. bis 16. April in der Stadt Trier und im Kreis Trier-Saarburg statt.
27 Veranstaltungen für Toleranz und Vielfalt, gegen Rechtsextremismus und Fremdenhass, und das in vier Tagen – viel haben sich die Veranstalter der Aktionstage vorgenommen. 37 Organisationen, Einrichtungen, Parteien und Einzelpersonen laden ein, darunter die AG Frieden e.V., das Aktionsbündnis gegen Homophobie, das Bürgerhaus Trier-Nord, die Beauftragte für Migration und Integration des Kreises, der Caritasverband Trier e.V., die jüdische und die islamische Gemeinde Trier, die Stadtbibliothek Palais Walderdorff Trier, der Verein „Für ein buntes Trier, gemeinsam gegen Rechts e.V.“, das Trierer Jugendparlament, das Konzer Haus der Jugend, der Saarburger Arbeitskreis „Integration“ und das Mehrgenerationenhaus Hermeskeil. Und jeder steht für eine Aktivität, die spannend zu werden verspricht.
So laden Stadtbibliothek Palais Walderdorff und Caritasverband zur Aktion „Lebendige Bibliothek“ ein. Menschen, die sich zu einer Gruppe zugehörig fühlen, die aktuell unter Diskriminierung oder Vorurteilen leidet, stellen sich am Montag und Dienstag (15./16.04. von 14-18 Uhr) als „Lebende Bücher“ im Bildungs- und Medienzentrum zum Gespräch zur Verfügung. Interessierte Besucher entleihen dieses „Buch“ für die Dauer eines Gesprächs in einer geschützten Atmosphäre. Die Begegnung schafft einen neuen Blick füreinander, denn in dem Gespräch zwischen „Leser“ und „Buch“ dürfen Klischees und Vorurteile angesprochen werden. Als „lebende Bücher“ sind ein Sinto, Menschen mit Behinderungen, Homosexuelle, ehemalige Wohnungslose und kopfuchtragende Muslima zum Gespräch bereit.
Oberbürgermeister Klaus Jensen bietet sich am Dienstagnachmittag um 15 Uhr als „lebendes Buch“ zum Gespräch an. Er wolle auf diese Weise „einem gängigen Klischee von bürgerfernen Politikern begegnen“, heißt es in einer Mitteilung. Beim Abrahamischen Gang besuchen Menschen aller Konfessionen und weltanschaulichen Hintergründe am Sonntag, 14.April, die Gebetsräume von Muslimen, Juden und Christen in der Stadt Trier. Beginn ist im Islamischen Kulturzentrum, Luxemburger Straße 23, um 15 Uhr.
Anlass für die Trierer Aktivitäten war der bundesweite Aktionstag, mit dem die drei Bundesministerien für Familie, Inneres sowie Arbeit und Soziales (BMAS) unter dem Motto „Wir für Demokratie – Tag und Nacht für Toleranz“ am 16. April ein öffentlichkeitswirksames Signal für Toleranz und Vielfalt und gegen Rechtsextremismus setzen möchten. In der Region Trier haben die Koordinatoren des Caritasverbandes Trier und des Bürgerhauses Trier-Nord das ungewöhnlich breite Bündnis zusammengefügt, das vom Bundesprogramm „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ gefördert wird.
Wer sich für das Gesamtprogramm interessiert, wird auf der Seite des Jugendmigrationsdienstes Trier des Caritasverbandes fündig: www.jmd-trier.de. Oder wendet sich an die Koordinatoren, beispielsweise an Thomas Zuche, Tel.: 06581/996720.
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