Portrait über Clara Viebig

TRIER. „Ein langes Leben für die Literatur“ – unter diesem Titel halten Christel Aretz und Peter Kämmereit am Donnerstag um 10 Uhr im Karl-Marx-Haus einen Vortrag über Clara Viebig.

Wenn heutzutage der Name Clara Viebig fällt, dann selten ohne die Klassifizierung als „Eifeldichterin“. Richtig ist dies und falsch zugleich. Richtig, weil Clara Viebig der Eifel und ihren Menschen ein unvergängliches Denkmal gesetzt hat. Falsch, weil ihre Werke weit entfernt von Heimattümelei sind. Wer wissen will, wie die kleinen Bauern in der Eifel, die verarmten Winzer an der Mosel, die in bitterer Armut gehaltenen Tagelöhner in Posen, die Dienstboten in Berlin um 1900 gelebt haben, der findet bei Clara Viebig Schilderungen von eindringlicher Schärfe. Sie gehört damit zu den ersten Schriftstellerinnen der Moderne.

Clara Viebigs Leben spiegelt die Höhen und Tiefen dieser Epoche wider. In Trier am 17. Juli 1860 als Tochter des Oberregierungsrates Ernst Viebig geboren, starb sie in Berlin in sehr bescheidenen Verhältnissen. Wegen ihrer 1896 geschlossenen Ehe mit dem jüdischen Verlagsbuchhändler Theodor Cohn war sie schweren Verfolgungen während des Nationalsozialismus ausgesetzt. Ihr 1900 erschienener Roman „Das Weiberdorf“ brachte ihr Popularität, wurde aber auch zum Skandal.

Lange Zeit war ihr Wirken als Autorin vergessen. Zur Wiederentdeckung trugen maßgeblich Christel Aretz und Peter Kämmereit bei. 2010 erschien ihre Hommage an Clara Viebig zum 150. Geburtstag – Dokumente und Lebenserinnerungen, teilweise erstmalig veröffentlicht, die sie in ihrem Vortrag vorstellen werden.

Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei.

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