Neumann signalisiert Unterstützung
TRIER. Die Bundesregierung hat ihre grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, die geplante Restaurierung des Kreuzgangs der Abtei St. Matthias zu unterstützen.
Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) informierte sich am Donnerstagabend vor Ort über das Projekt.
Seit längerer Zeit laufen die Vorarbeiten für die Erhaltung des Kreuzgangs. Dr. Eduard Sebald von der Generaldirektion Kulturelles Erbe in Mainz unterstrich bei einem Rundgang mit dem Gast aus Berlin die besondere Bedeutung des Denkmals: Hierbei handele es sich um den einzigen frühgotischen, direkt aus Frankreich beeinflussten Kreuzgang auf deutschem Boden, erklärte Sebald. Der Kreuzgang wurde wahrscheinlich in der Zeit um 1220/40 errichtet.
Schon die Restaurierung des Bestehenden wird rund 3 Millionen Euro kosten, bezifferte Architekt Karl Feils, doch plant der Bauherr, die Benediktinerabtei St. Matthias, gemeinsam mit der St. Matthias-Stiftung auch die Wiederherstellung des derzeit noch weitgehend zerstörten und Nordflügels. Nur so lasse sich die Harmonie und die innere Geschlossenheit der gesamten Anlage wiederherstellen. Ex-Oberbürgermeister Helmut Schröer, der auch Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung ist, drängte Neumann zu einer großzügigen Unterstützung: Die Trierer erwarteten, dass nach dem Abschluss der Restaurierung des bestehenden Kreuzgangs auch der Nordflügel hergerichtet werde; alles andere sei nicht vermittelbar, so Schröer, und „alleine können wir das nicht stemmen“. Auch OB Jensen und Abt Ignatius Maaß betonten die Bedeutung des Vorhabens Nordflügel, für das rund eine Million Euro benötigt werden.
Neumann, im Berliner Kanzleramt angesiedelter Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien, zeigte sich nach dem Rundgang beeindruckt von St. Matthias. Vor allem die Dimensionen der Abteikirche hätten ihn überrascht. „Trier ist ein klassisches Beispiel für kulturelles Erbe über die Jahrhunderte hinweg“, schmeichelte der Christdemokrat den anwesenden Trierern und erklärte an die Adresse des Oberbürgermeisters gerichtet, dieser könne stolz sein auf diese Stadt. Einen Scheck hatte Neumann nicht mitgebracht, und auch konkret bezifferte Förderzusagen machte er nicht. Doch ermunterte der Staatsminister die Verantwortlichen, für das 2013 Unterstützung zu beantragen. In einem Denkmalpflegeprogramm des Bundes stünden rund neun Millionen Euro bereit, allerdings für Projekte in der ganzen Republik. Einen Antrag aus Trier werde man wohlwollend prüfen. Der Abt kündigte an, dass man recht bald diesen Antrag auf den Weg bringen werde.
Der Bundestagsabgeordnete Bernhard Kaster zeigte sich zufrieden mit dem Besuch Neumanns und sprach von einem guten Signal für die Stadt. Kaster dankte Neumann für die grundsätzliche Bereitschaft, dass Millionenprojekt im Süden Triers zu unterstützen. Zugleich erklärte der Unionsmann, dass nun auch das Land gefordert sei und sich stärker engagieren müsse.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier: Eine komplizierte Baustelle und Bedeutender Fund in St. Matthias
von Marcus Stölb
