Bistum Trier schließt „Cumvino“
TRIER. Das Trierer Weinrestaurant „Cumvino“ in der Weberbach wird zum 30. September geschlossen. Der Betrieb habe sich seit seiner Eröffnung im Sommer 2006 nie getragen, zudem mache die zunehmende Konkurrenz am Kornmarkt zu schaffen.
Der Aufsichtsratsvorsitzende der Trägergesellschaft Bistum Trier (TBT) mbH, Prälat Dr. Rainer Scherschel, gab die bevorstehende Schließung am Freitag in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz bekannt.
Grund für die Maßnahme sei die Tatsache, dass das Restaurant „trotz aller Bemühungen nicht wirtschaftlich geführt werden“ könne. Die TBT mbH ist der Betreiber des Restaurants, alleiniger Gesellschafter der GmbH ist das Bistum Trier. Die TBT betreibt außerdem mit dem Robert-Schuman-Haus in Trier, der Marienburg bei Zell an der Mosel und dem Haus Sonnental in Wallfangen Jugend- und Erwachsenenbildungsstätten.
Scherschel erklärte, während man bei Bildungshäusern, die einen originären Auftrag von Kirche erfüllten, keinen wirtschaftlichen Gewinn erwarte und am Ende des Jahres mit einer „schwarzen Null“ zufrieden sei, dürfe ein Restaurant nicht defizitär sein. Die TBT werde eine kirchliche Anschlussnutzung der Räumlichkeiten anstreben, es gebe allerdings noch keine konkreten Pläne. Die Kündigungen der Mitarbeitenden des „Cumvino“ bedauere man sehr, so Scherschel. Er zeigte sich aber zuversichtlich, dass alle Betroffenen eine neue Beschäftigung finden.
TBT-Geschäftsführer Johannes Thielmann ergänzte, die insgesamt 10 Mitarbeiter und zwei Auszubildenden des Weinrestaurants seien „überwiegend junge und gut ausgebildete Menschen“, die man bei der Suche nach einer neuen Arbeit unterstützen werde. Thielmann erläuterte, der Umsatz der vergangenen Jahre habe nicht ausgereicht, die Kosten zu decken. Dazu kämen die hohen Abschreibungen des Investitionsvolumens aus dem Umbau des ehemaligen Kelterhauses der Weingüter des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums sowie die etwa 30 Prozent höheren Lohnkosten, die die kirchlichen Arbeitsverträge im Vergleich zur klassischen Gastronomie vorsehen würden. Auch die „1-B-Lage in der Weberbach abseits der Touristenströme“ und die zunehmende Konkurrenz durch die Gastronomie am Kornmarkt hätten dazu geführt, dass das Restaurant die in es gesteckten Erwartungen nicht habe erfüllen können. „Da sich eine Subventionierung des ‚Cumvino‘ aus Kirchensteuermitteln verbietet, bleibt uns aus betriebswirtschaftlicher Sicht nur die Schließung“, sagte Thielmann.
von 16vor
